Attacke auf Passanten?

Angeklagter wehrt sich gegen Entlastungszeugen

Gericht
16.08.2023 19:00

Weil sie ihm im Weg waren, soll ein 64-jähriger Wiener zwei Spaziergänger mit einem Baseballschläger versucht haben zu attackieren. Der Ingenieur will aber zu dem Zeitpunkt gar nicht am Ort des Geschehens gewesen sein. Die entscheidenden Entlastungszeugen möchte er aber partout nicht namhaft machen.

Es sind fragende Blicke, die der Angeklagte im Wiener Landesgericht vom Richter, von der Staatsanwältin und selbst seinem Verteidiger Andreas Schweitzer erntet. Denn der 64-Jährige sträubt sich vehement gegen die zwei Zeuginnen, die ihn zum Freispruch von der angeklagten versuchten schweren Körperverletzung verhelfen könnten.

Baseballschläger im Kofferraum
Am Ostersonntag will nämlich ein Spaziergängerpaar von dem Wiener mit einem Baseballschläger attackiert worden sein. Sie wären auf der Straße gegangen, der Angeklagte hätte mit seinem Auto deswegen nicht vorbeifahren können. „Ich hatte das Gefühl, dass das Fahrzeug schon an meinem Rücken ist“, so die Zeugin und erinnert sich, wie der 64-Jährige sie beschimpft hätte. 

Prompt soll er dann einen Baseballschläger aus seinem Kofferraum genommen haben: „Er hat dann mehr als einmal versucht, mit dem Schläger meinen Freund zu treffen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das nicht straffrei bleiben kann. Das ist wie eine Waffe im Auto!“, rechtfertigt die Frau die Anzeige.

Kirche in Maria Taferl entlastend?
Empört meldet sich der Wiener wieder zu Wort nach der Zeugenaussage: „Ich bin erschüttert über die Dreistigkeit der Lüge.“ Das sei nämlich alles frei erfunden. Der Angeklagte will zu der Zeit gar nicht in der Nähe seines Elternhauses gewesen sein. Sondern in Maria Taferl (NÖ) - belegt durch ein Foto von ihm mit dem Kirchturm. Der auch die Uhrzeit anzeigt, und zwar nicht einmal zwei Stunden nach dem vermeintlichen Vorfall.

Den Ausflug zu dem Oldtimer-Treffen will er auch nicht alleine gemacht haben: Seine weibliche Begleitung, die den Ingenieur entlasten könnte, möchte er aber nicht namhaft machen. Sie sei verheiratet - aber nicht mit ihm. Auch seiner kranken Mutter, die seine Abwesenheit bezeugen könnte, möchte er die Aussage ersparen.

Nach viel Hin und Her beantragt Anwalt Andreas Schweitzer die zwei Frauen trotzdem als Zeugen. Also wird die Verhandlung vertagt, bis die unbekannte Freundin des Angeklagten ausfindig gemacht werden kann ...

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