Vor allem Österreichs Kleinstgemeinden müssen angesichts der Klimakrise um ihre Wasserversorgung bangen. Ein Projekt des FH Campus Wien könnte die Lösung bringen: Seit Juli hilft die App „Argos“ einer kleinen Kärtner Gemeinde bei der Sicherstellung der Versorgungssicherheit
Das Schlagwort von der „Smart City“ ist allgegenwärtig. Der FH Campus Wien findet das „Smart Village“ aber mindestens genauso wichtig: Gerade Österreichs kleinste Gemeinden hätten „digitale Lösungen, insbesondere mit Blick auf die Anpassung an die Klimakrise“ nötig, findet Heimo Hirner. Er ist Leiter des Kompetenzzentrums Vienna Institute for Safety and Systems Engineering an der FH Campus Wien.
„Projekt Argos“ läuft schon
Anhand der kleinen Kärntner Gemeinde Neuhaus (rund 1000 Einwohner) will Hirner mit Studierenden des FH Campus Wien, dem Energieversorger Kelag sowie der Minol Zenner-Gruppe und RSE als Projektpartnern zeigen, dass Technik die Folgen der Klimakrise für Österreichs Kleingemeinden lindern kann. Seit einem Jahr arbeiteten die Teams am „Projekt Argos“, das vor Wasserknappheit schützen will. Seit Juli läuft das Projekt und zeigt bereits erste Erfolge.
Modernste Technik spürt Wasserverschwendung auf
Vereinfacht gesagt, beruht das Projekt auf „smarten“ Wasserzählern. Die können nicht nur - wenn gewünscht, auch im stündlichen Rhythmus - Wasserverluste etwa durch Rohrbrüche entdecken, sondern vor allem im Vorhinein berechnen helfen, wie viel Wasser zu einem bestimmten Zeitpunkt gebraucht werden wird.
Gerade kleinen Dörfern und Städten - in zwei Drittel aller österreichischen Gemeinden leben weniger als 2500 Menschen - wäre damit geholfen. Sie können sich keine personell und finanziell aufwändige Sicherstellung der Versorgungssicherheit leisten. Dass genau ist jedoch der Punkt, der bisher oft zu Engpässen geführt hat: Fast überall in Österreich gibt es noch genug Wasser. Es geht jedoch zusehends darum, die Versorgungssicherheit vorausschauend sicherzustellen. Diese Arbeit könnte „Argos“ zu einem Gutteil übernehmen.
Weitere Ideen schon im Köcher
Da sich nun in Neuhaus gezeigt hat, dass das Projekt funktioniert, denkt Projektleiter Hirner schon an weitere Einsatzgebiete. Die Lösungen könnte etwa auch im Winterdienst wertvolle Unterstützung leisten.
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