Ein neuer Immobilientrend macht sich in Wien breit: Immer mehr Büros sind wegen ihrer Lage und ihrer Ausstattung unvermietbar - und werden zu Wohnungen umgebaut. Auf lange Sicht könnte das die Stadt in zwei getrennte Immobilienwelten spalten.
Die Ansprüche von Firmen auf der Suche nach Büros in Wien steigen ständig. Wie aus dem neuesten Büro-Marktbericht der Firma Otto Immobilien hervorgeht, verkaufen sich modern ausgestattete Büros in Toplage oder mit bester Verkehrsanbindung weiterhin wie die warmen Semmeln (und mit immer höheren Quadratmeter-Preisen), der Rest aber wird zusehends zum Ladenhüter - und damit irgendwann zu Wohnungen.
Wohnungen in „B- und C-Lagen“ finden Abnehmer, Büros nicht
„Büroflächen in B- und C-Lagen sowie ,Inselstandorte‘“ ließen sich immer schlechter verkaufen, heißt es in dem Report. „Um Leerstände zu vermeiden, werden Büros in weniger bevorzugten Gebieten zunehmend in Wohnungen umgewandelt und somit dem Markt entzogen“, konstatiert Büro-Immobilien-Experte Steven Bill Scheffler.
Neue Beispiele verwaister Büros, die mit Wohnungssuchenden gefüllt werden, sind etwa die Flächen im Gebäude der Brigittapassage in der Stromstraße 28 sowie in der Dresdnerstraße 108 (früher Zürich-Versicherung), beide in der Leopoldstadt beziehungsweise in der Kelsenstraße 5 (früher FH-Campus und Generali) in Wien-Landstraße.
Die Immo-Experten prognostizieren, dass die Umwandlung von unvermietbaren Büros in Wohnungen die Zweiteilung der Immo-Welt vorantreiben wird: in schlechtere Lagen mit bestenfalls stagnierenden Mieten - und in andere, für Normalsterbliche unleistbare.
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