Weniger ist mehr

So hält das Urlaubsgefühl im Alltag länger an!

Reisen & Urlaub
23.07.2023 10:55

Maximal drei Wochen gibt der Energietank nach einer Reise etwas her. Ein Teil der Erholung ist meist schon nach einer Woche weg. Wie wir das Urlaubsfeeling konservieren können.

Im Sommer zur Erholung ans Meer oder in die Berge zählt für viele zum Lebensstandard. Solange der Kontostand mitspielt. Keine Termine, keinen Wecker, etwas Sport machen, gut essen. Der Ortswechsel ist förderlich, um den Alltagsstress hinter sich zu lassen.

Nur wer sich regelmäßig erholt, bleibt gesund
Studien zufolge sinkt in arbeitsfreien Zeiten die Menge an Stresshormonen wie Adrenalin in unserem Körper. Mindestens einmal im Jahr zwei Wochen Urlaub am Stück, besser drei, raten Experten. Denn bis wirklich eine Erholung eintritt und die Stresshormone abgebaut werden, können bis zu 14 Tage und in Einzelfällen auch mehr als 14 Tage vergehen.

Entspannung sollte im Vordergrund stehen. Und das am besten schon bei der Reiseplanung. Wer sich von Flughäfen und übervollen Bahnhöfen stressen lässt, sollte sie meiden. Denn eine Reise hat auch immer einen Rückweg. Und wenn der Flug zum Stressfaktor verkommt, ist auch die Erholung schneller dahin. Oft ist es besser, in der Heimat oder im Nachbarland zu bleiben statt eines 13-stündigen Fluges mit Zeitverschiebung. Leuchtet beim (Energie-)Tank das rote Lämpchen auf, würde jeder Fahrer sofort vom Gas steigen und die nächste Tankstelle ansteuern. Langeweile ist erholsam, sagt der Wiener Neurobiologe Marcus Täuber. Er rät, einen Urlaub mit zwei, drei Tagen ohne Aktivitäten zu beginnen. Denn erst, wenn die Gedanken zur Ruhe kommen, können die guten Gefühle entstehen.

Weniger ist mehr – Langeweile ist erholsam
Wieder daheim, lässt der wohltuende Effekt der Reise jedoch oftmals bereits nach einer Woche nach. Und dann hat er uns wieder, der Arbeitstrubel mit den kräftezehrenden Nebeneffekten wie ständiger Erreichbarkeit, steigenden Mobilitätsanforderungen, Überstunden und Stress. Auch familiäre und andere private Verpflichtungen können ganz schön schlauchen.

Maximal drei Wochen gibt der Energietank nach einer Reise etwas her. Ein Teil der Erholung ist meist schon nach einer Woche weg. Um es nicht zu Erschöpfungszuständen kommen zu lassen, sind Pausen, Wochenenden und Urlaube dringend notwendig, denn: Nur wer sich regelmäßig erholt, bleibt gesund – und kann bei Bedarf die vollständige Leistung abrufen.

Je mehr Arbeitsbelastung nach einer Auszeit auf einen zukommt, desto schneller ist auch der Urlaubseffekt wieder weg. Nach Möglichkeit sollte man nicht sofort wieder in die Vollen gehen.

Wie wir Stress am besten ausbremsen

  • In vielen Berufen ist es so, dass in der Urlaubszeit Dinge liegen bleiben. Das gilt es einzuplanen und nicht zusätzlich zum normalen Pensum anzugehen.
  • Tipp: Abwesenheitsnotiz bei E-Mails zwei Tage länger aktiviert lassen - und nicht sofort Termine vereinbaren.
  • Smartphones lassen das Privat- und Berufsleben miteinander verschmelzen. Das kann auch ein Nachteil sein. Zwei unterschiedliche Geräte sind deshalb ratsam. Zeitpunkte für Medienkonsum bestimmen - sonst werden Handys zu Zeiträubern.

Auf Vorrat kann man sich also nicht erholen. Wer den Dauerstress im Alltag erträglicher gestalten will, muss sich kleine Fluchten suchen. Es gibt wunderbare kleine, selbst geschaffene Momente, die den Alltag für einen Augenblick ausknipsen. Diese Rituale sind wichtig. Denn wer sich solche bewussten Mini-Auszeiten gönnt, kehrt gestärkt und erholt ins Hier und Jetzt zurück ...

„Statt montags erst mittwochs wieder in die Arbeit starten“
Wer wieder sanft in den Joballtag hineingleitet, hat mehr vom Urlaub! Tipps für mehr Erholung, Lebensqualität und -freude. „Kommen Sie am besten statt am Montag am Mittwoch aus dem Urlaub retour. So wartet nicht gleich eine ganze Arbeitswoche auf Sie“, rät Leadership Coach und Persönlichkeitstrainer Kilian Christanell.

Am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub sollte man es nach Möglichkeit ruhig angehen. Es ist sinnvoll, eine Struktur für den ersten Arbeitstag, für die erste -woche zu schaffen. Am besten schon vor dem Reiseantritt Terminblocker für die Zeit danach zur Abarbeitung von E-Mails bzw. Austausch mit Kollegen eintragen. Damit ist gewährleistet, dass der erste Arbeitstag nicht mit Terminen von anderen verplant wird. „Pausen sind sehr wichtig und notwendig, ich halte diese auch ein“, erzählt er. „Offline bleiben ist in den Pausen angesagt, daher lese ich in dieser Zeit keine E-Mails am Smartphone.“

Den ersten Tag ausschließlich im Büro zu verbringen, sei nicht ideal. Ein Spaziergang in der Mittagspause schafft Bewegung und versorgt den Körper mit Sauerstoff. Auch ein Fußweg zu einem Termin sorgt für diesen Effekt. Gesundes Essen (vielleicht in Anlehnung an den Griechenlandurlaub einen griechischen Salat) gibt Energie. Neue Lokale ausfindig machen, einen anderen Weg ins Büro nehmen, ein wenig der Tourist in der eigenen Stadt sein - all das könnten kleine Fluchten im Alltag sein.

Und sonst? Zeitpläne für den Tag oder die ganze Woche erstellen. Listen übersichtlich gestalten, farblich nach Themengebieten sortiert erfassen, um Aufgaben schneller abzuarbeiten. Erledigtes abhaken, damit Erfolge sichtbar werden. E-Mails sollten nur am PC/Laptop zu fixen Zeiten gelesen und bearbeitet werden, damit man sich nicht überfordert. Signaltöne und Benachrichtigungen deaktivieren, um unnötigen Druck zu vermeiden.

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