ZiB auf TikTok und Co

Alle zahlen künftig für ORF-Accounts

Politik
19.07.2023 20:00

Wildwuchs auf Social Media: Unzählige Zugänge auf Instagram und Co. für nur einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden künftig von allen Österreichern finanziert.

Mehr Freiheiten im Online-Bereich wird das neue ORF-Gesetz ab 2024 bringen. Mehr Freiheiten? Wer einen Blick auf Social Media wirft, der hat wohl kaum das Gefühl, dass der ORF hier beschnitten wird. Eine kurze Suche auf Instagram ergibt mindestens 25 unterschiedliche Accounts für nur einen Rundfunk – Bundesländer-Kanäle, Profile zu einzelnen Sendungen wie „Dancing Stars“, einen eigenen Account für die Brüssel-Korrespondenten oder News-Kanäle für „ZiB“ und orf.at - wobei sich gerade die Nachrichten-Accounts gerne mit Inhalten überschneiden.

„ZiB 2“-Moderator Armin Wolf kürzlich im Studio (Bild: Screenshot ORF)
„ZiB 2“-Moderator Armin Wolf kürzlich im Studio

Nachdem der ORF sich also schon mit seiner Webseite orf.at im Internet ausbreitet und damit gesunde Konkurrenz der privaten Medien, die keine Gebühren kassieren, zunehmend gefährdet, will er jetzt offenbar auch noch Influencer werden. Insgesamt 2,4 Millionen Follower hat allein die „ZiB“ auf Facebook, Instagram und TikTok zusammen. Die Bespielung so vieler Accounts, von denen es zudem auch auf Facebook und TikTok noch weitere gibt, braucht natürlich Personal und damit Geld. Außerdem leistet man sich bei mehreren Accounts auch die nun kostenpflichtigen blauen Verifizierungs-Hakerln.

Drittel würde ORF nicht vermissen
Wer zahlt das? Derzeit noch all jene, die GIS berappen, ab nächstem Jahr durch die neue Zwangsgebühr alle Österreicher per „ORF-Beitrag“ oder Haushaltsabgabe - egal, ob sie die „ZiB“ auf TikTok sehen möchten oder nicht. Auf diese Weise sollen 710 Millionen Euro jährlich eingenommen werden.

Und mit dem neuen ORF-Gesetz ist sogar noch eine weitere Online-Offensive geplant: noch mehr Inhalte und Sendungen im Internet, Online-only-Angebote und ein eigener Streaming-Player, der die TV-Thek ersetzen wird. Damit will man vor allem die junge Zielgruppe im Alter von 18 bis 34 Jahren davon überzeugen, dass sie die neue Gebühr nicht umsonst zahlt. Dass ein Drittel der Österreicher den ORF laut einer Umfrage überhaupt nicht vermissen würde, egal, ob im Fernsehen oder online, das wird weiterhin konsequent ignoriert.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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