Kampf gegen Hamas
Westjordanland: Terrorist bei Luftangriff getötet
Im Krieg gegen die radikalislamische Hamas hat Israels Luftwaffe am Freitag im Westjordanland sowie im Südlibanon zugeschlagen. Bei einem Luftangriff in Dschenin im Westjordanland wurde ein gesuchter Terrorist getötet, teilte Israels Militär in der Nacht auf Samstag mit. Kurz zuvor war bei einem Luftangriff im Südlibanon ein Hamas-Offizier in seinem Auto getötet worden.
Die Zielperson in Dschenin soll nach Angaben des Militärs für eine Reihe von Terroranschlägen verantwortlich sein, darunter die Ermordung eines Israelis im Mai 2023. Auch in palästinensischen Berichten hieß es, der Mann sei bei dem Angriff getötet worden. Im Westjordanland ist es in den vergangenen Jahren wieder verstärkt zu Anschlägen von Palästinensern gekommen. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen hat sich die Lage weiter zugespitzt.
Mehrere Hundert Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland seitdem bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet. Auch kam es zuletzt verstärkt zu Gewalttaten israelischer Siedler gegen Palästinenser.
Geiseln: Weitere Leichen entdeckt
Die indirekten Verhandlungen über ein mögliches Geiselabkommen, das zu einer vorübergehenden Waffenruhe führen könnte, waren vergangene Woche nach mehrtägigen Gesprächen in Kairo und Doha in eine Sackgasse geraten. Am Freitag gab Israels Armee bekannt, die Leiche der Deutsch-Israelin Shani Louk sowie die zweier weiterer Geiseln im Gazastreifen gefunden zu haben. Sie seien bei einem Sondereinsatz geborgen worden. Unklar ist, wie viele der noch 129 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln noch am Leben sind.
Gaza-Krieg wird für Biden zu einer Belastung
Am Samstag will der Sicherheitsberater von US-Präsident Biden, Jake Sullivan, nach Angaben aus Washington Saudi-Arabiens Kronprinzen und faktischen Herrscher, Mohammed bin Salman, treffen. Bei dem Treffen werde es unter anderem um „die laufenden Bemühungen um einen dauerhaften Frieden und Sicherheit in der Region“ gehen. Am Sonntag werde Sullivan nach Israel weiterreisen und dort unter anderem mit Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zusammenkommen. Dabei solle es auch um die humanitäre Lage im Gazastreifen gehen.
Der Gaza-Krieg wird für US-Präsident Biden immer mehr zu einem innenpolitischen Problem. Laut einer aktuellen Umfrage missbilligen 44 Prozent der befragten demokratischen Wählerinnen und Wähler den Umgang des Weißen Hauses mit der Nahost-Krise. Wer Bidens Vorgehen ablehnt, erklärte sich dabei auch weniger geneigt, bei der Wahl am 5. November für ihn zu stimmen. Das Thema sei für Biden ein „stone cold loss“ – ein reiner Verlustbringer, sagte der Meinungsforscher Douglas Schoen am Freitag. „Er verliert Stimmen von links, rechts und der Mitte.“ Experten erwarten bei dem Duell gegen den Republikaner Donald Trump einen knappen Ausgang.
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