Russische Taktik

Darum kommt die ukrainische Offensive mühsam voran

Ukraine-Krieg
04.07.2023 08:55

Bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen haben die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Wochen zwar Geländegewinne erzielt, kommen aber langsamer voran als erhofft. Nach britischen Geheimdienstinformationen hat Russland der Verzögerung der ukrainischen Truppen höchste Priorität eingeräumt und nutzt dafür eine ausgefeilte Taktik.

So setzen die Russen auf den massiven Einsatz von Panzerabwehrminen, wie das Verteidigungsministerium in London mitteilt. In einigen Gebieten seien die Minenfelder so dicht, dass Russland wohl viel mehr Minen ausgelegt habe, als in seiner Militärdoktrin vorgesehen sei.

Vorrücken nur „Baum für Baum“
Im Süden der Ukraine gebe es so dichte Minenfelder, dass die vorrückenden Truppen sich nur „Baum für Baum“ fortbewegen könnten, wird ein ukrainischer Soldat von CNN zitiert. In all seinen Dienstjahren habe er nie so viele Minen gesehen.

Ein ukrainischer Soldat quert ein Minenfeld in der Oblast Saporischschja. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Ein ukrainischer Soldat quert ein Minenfeld in der Oblast Saporischschja.

Russland versuche die abgebremsten Einheiten mit Drohnen, Kampfhubschraubern und Artillerie zu attackieren, hieß es im britischen Geheimdienst-Update auf Twitter. Mit diesem Ansatz hätten die Invasoren in der Anfangsphase einige Erfolge erzielt. Die russischen Streitkräfte leiden aber weiterhin unter entscheidenden Schwächen: An der langen Frontlinie sind die Einheiten überdehnt und es mangelt ihnen an Artilleriemunition.

Gegen die Minenfelder könnte die Ukraine bald ein wirksames Mittel bekommen: Um den Weg für ukrainische Panzer freizuräumen, erwägen die USA, den Verteidigern umstrittene Streumunition zu liefern.

Aktuell meldet der ukrainische Generalstab schwere Gefechte bei Bachmut im Osten des Landes. In mehreren Orten westlich der besetzten Stadt sei es den Verteidigern gelungen, unter schwerem Beschuss neun russische Angriffsversuche abzuwehren. Südwestlich von Bachmut konnte die Ukraine kleine Geländegewinne erzielen.

Vier Drohnen über Moskau abgeschossen
Unterdessen sind Dienstagfrüh über dem Gebiet der russischen Hauptstadt Moskau nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin erneut Drohnen abgeschossen worden. Die russische Luftabwehr habe „einen weiteren versuchten Angriff ukrainischer Drohnen“ abgewehrt, schrieb Sobjanin auf Telegram. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben. Alle Flugkörper seien zerstört worden. Nach Angaben der Rettungsdienste soll es sich um vier Drohnen gehandelt haben.

Aus Sicherheitsgründen wurde der Flugverkehr vom südwestlich des Moskauer Stadtzentrums gelegenen Flughafen Wnukowo auf andere Airports umgeleitet. Der Flugbetrieb wurde nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde um 8 Uhr Moskauer Zeit wieder aufgenommen.

Kiew bestreitet Beteiligung
Bereits im Mai hatte es Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Moskau gegeben. Damals wurden nach Angaben der Behörden auch Häuser beschädigt und Menschen verletzt. Präsident Wladimir Putin hatte als Konsequenz eine Verbesserung der eigenen Flugabwehr gefordert. Putin hatte die Ukraine für die Attacken verantwortlich gemacht. Die Regierung in Kiew hatte eine direkte Beteiligung an den Angriffen bestritten.

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