Zehn Tage im Amt
Nazi-Skandal: Finnischer Minister zurückgetreten
Die neue finnische Regierung ist erst zehn Tage im Amt und schon hat sie ein Kabinettsmitglied verloren. Wirtschaftsminister Vilhem Junnila von der rechtspopulistischen Partei die Finnen kündigte am Freitag wegen seiner Kontakte zur rechtsextremen Szene und Scherze über Nazi-Symbole seinen Rücktritt an.
Die Vier-Parteien-Koalition um Orpos konservative Nationale Sammlungspartei und die Partei Die Finnen war erst vor eineinhalb Wochen im Amt vereidigt worden. Danach waren Junnilas Verbindungen zu Rechtsextremen in den öffentlichen Fokus gerückt. Am Mittwoch hatte er noch eine Vertrauensabstimmung im Parlament knapp überstanden, doch der Druck auf ihn und die Regierung blieb hoch. Präsident Sauli Niinistö, der sich eigentlich mit solchen Kommentaren zurückhält, bezeichnete die Situation als peinlich für die Regierung.
Minister entschuldigt sich für Scherze
Die Kritik gegen Junnila bezog sich unter anderem auf Aussagen, die er während der Parlamentswahl im Frühjahr von sich gegeben hatte. Dort hatte er einen anderen Kandidaten seiner Partei zum Listenplatz 88 gratuliert, denselben, den er selbst bei der Wahl 2019 hatte. Die 88 gilt unter Neonazis als Chiffre für „Heil Hitler“. Auch vorher soll Junnila immer wieder scherzhafte Kommentare zu der Zahl abgegeben haben.
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Kürzeste Amtszeit in Geschichte Finnlands
Dafür hatte er sich jüngst auf Facebook entschuldigt. Im Laufe der Jahre habe er auf eine Weise gescherzt, die ihm im Nachhinein dumm und kindisch vorkomme, hatte er laut Yle geschrieben. Der Eintrag ist nicht mehr länger online. Der 41-Jährige hält nun den Rekord mit der kürzesten Amtszeit unter finnischen Ministern.
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