Poppige Klänge statt Schlager, Freiheitsdrang statt Angepasstheit, Liebe statt Hass - auf ihrem dritten Album „Liebe“ zeigt sich die Mayerin in einem neuen Soundgewand und propagiert das Schöne im Leben. Eine mutige, aber lohnende Richtungsänderung.
Wenn Ulrike Mayer Musik macht, dann bleibt für gewöhnlich kein Stein auf dem anderen. Die Mayerin, wie sich die Amadeus-Preisträgerin seit ihrem musikalischen Karrierebeginn nennt, liebt es ins kalte Wasser zu springen und sich immer wieder neu zu erfinden. Die bislang größte Veränderung hat sich bei der 38-Jährigen über die Pandemie ergeben. Mit dem im Juni 2020 veröffentlichten Zweitwerk „Libellen“ erreichte sie Platz zwei der österreichischen Albumcharts, spielte trotz Corona-Querelen einige schöne Konzerte und sackte eine weitere Amadeus-Nominierung ein. Doch innerlich reifte in der Mayerin auch der Wunsch, musikalisch neue Ufer anzusteuern und sich verstärkt vom Schlagersegment wegzubewegen.
Von den Ursprüngen entkoppelt
Ihr drittes Album nennt sich schlichtweg „Liebe“ und beinhaltet thematisch die unterschiedlichsten Facetten, die mit diesem großen und lebensentscheidenden Begriff einhergehen. In elf kunterbunten Songkapiteln taucht sie tief in die Welt der Gefühle und Emotionen ein, zeigt dabei aber auch Ecken und Kanten, die man bislang noch nicht von ihr kannte. „Auch wenn das viele glauben, ich bin kein Mauerblümchen“, erzählte sie uns und liefert mit den Songs auf dem neuen Album den Beweis dafür ab. Anstatt sich der Erwartungshaltung von außen zu beugen und weiterhin auf die Kraft verträumter Balladen zu setzen, kleidet sie ihre Lieder in ein rhythmisch-flottes Pop-Gewand und entkoppelt sich einen weiteren Schritt von ihren musikalischen Ursprüngen.
Bei Liedern wie „Rest der Welt“, „Hauch“ oder „Magie“ geht sie unbeirrbar ihren Weg weiter und huldigt vor allem der Freiheit. Die Pandemie mit allen ihren Lockdowns und Einschränkungen gab der Mayerin ausreichend Zeit zur Reflexion, wodurch sie ihren immanenten Freiheitsdrang in Songs goss, die das Weite und die frische Luft förmlich atmen. Mit ihren Liedern will sie nicht nur sich selbst, sondern vor allem andere animieren und mitreißen. Das eröffnende „Die Ersten“ ist eine Hymne für alle Spätzünder und Unsichtbaren, für die Außenseiter und Missverstandenen. Und nicht zuletzt auch eine Mahnung an sie selbst, sich nicht an den Rand drängen zu lassen, sondern ihren Visionen und Bauchgefühlen im Leben zu folgen.
Neue Türen öffnen
Im Titelsong „Liebe“ singt die Mayerin „was wir brauchen ist Mut statt Angst“. Eine Ode an die Zwischenmenschlichkeit und für Empathie in Zeiten der Spaltung und des Auseinanderdividierens. Sie erschafft mit jedem Song ein eigenes Themenuniversum, das sich stets um die großen und kleinen Probleme des Alltags dreht. Die Texte fließen in einen zeitgemäß-poppigen Sound ein, der sich bewusst von der eigenen Vergangenheit wegbewegt und der Künstlerin neue Türen öffnet. Wichtig ist ihr die Menschlichkeit nicht nur in den Texten, sondern auch bei den Songs an sich. „Unsere Gesellschaft ist gerade so weit weg von Freiheit und Liebe und so nah an Kontrolle, dass mir ganz mulmig wird.“ So erschafft sie Musik, die sich entgegen der KI-Trends und populären Playlists stellt.
In „Wunder“ plädiert sie dafür, die einfachen Dinge des Lebens zu genießen. Das Smartphone einmal beiseitelegen, den Dienstplan nicht zu ernst zu nehmen und metaphorisch in den Gatsch des Ungewissen zu hüpfen. „Wer sterben kann, kann a leben“ heißt es im Song „Oben“, der Mut zum Ausbruch propagiert und einmal mehr das Streben nach Freiheit in den Mittelpunkt stellt. Es geht ums Loslassen und ums Reisen - physisch und im Kopf. Mit dem dritten Album strampelt sich die Künstlerin zudem von allen äußeren Erwartungshaltungen frei und kreiert endgültig die Art von Musik, die sie als Mensch und Persönlichkeit am besten definiert. Die ersten Reaktionen ihrer Fans zeigen, dass der große Schritt aus der Komfortzone ein richtiger war. „Liebe“ ist gleichermaßen Statement und Neubeginn: schließlich gehört den Mutigen die Welt.
Live am Donauinselfest
In Wien ist die Mayerin das nächste Mal am 23. Juni auf dem Donauinselfest zu sehen. Am Tag der Veröffentlichung ihres neuen Albums „Liebe“ wird sie auf der Radio-NÖ-Bühne zu sehen sein. Das sollte man sich nicht entgehen lassen!
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