Traum verwirklicht

Quereinsteiger wagen Schritt in die Gastrobranche

Luki Schilcher eröffnet am 20. Mai sein Lokal Mitterling in Rangersdorf. Für die Unterstützung seiner Freunde ist er dankbar.

(Bild: Elisa Aschbacher)

Auch wenn die Gastronomie nach wie vor mit Personalmangel und einem negativen Image zu kämpfen hat, ist in der Branche ein positiver Wandel zu spüren. So gibt es mittlerweile sogar Quereinsteiger, die die Szene beleben und ihren Traum - beispielsweise vom Tunnelbau ins eigene Lokal - verwirklichen.

Lukas Schilcher aus Rangersdorf erfüllt sich derzeit seinen Traum, ein eigenes Lokal zu eröffnen. Denn der 26-jährige Elektrotechniker ist gerade dabei, sein Gasthaus Mitterling in seiner Heimat herzurichten.

„Im Mölltal gibt’s kaum Gastroangebote, vor allem Lokale, in denen sich wirklich alle Altersgruppen wohlfühlen können“, erklärt Schilcher und will in seiner Einkehr jedem etwas bieten können. Sein Angebot ist vielseitig. „Es gibt nicht nur Kuchen und Kaffee, auch Frühstück, Snacks, warme Gerichte sowie hochwertige Getränke wie Cocktails oder Whiskey.“ Damit der Quereinsteiger, der zuerst im Tunnelbau tätig war, all das anbieten kann, hat sich Lukas zum Diplombarkeeper sowie Barista ausbilden lassen. „Das ist enorm wichtig, ich muss ja auch wissen, was ich da tue.“

3657 Gastronomiebetriebe

jeglicher Art sind aktuell bei der Wirtschaftskammer Kärnten angemeldet. 2012 waren es 4120.

Ohne die Hilfe von Freunden und seiner Familie hätte er ein Lokal wohl nie eröffnen können. „Wir haben alles selbst gemacht.“

Neue Arbeitsplätze in ländlicher Region
Froh über diesen Neugewinn ist auch Bürgermeister Josef Kerschbaumer. „Ein alter Gastrobetrieb wird wiederbelebt und bringt neue Jobs in unsere ländliche Region.“ Denn Schilcher stellt drei Mitarbeiter aus der Branche ein. „Sie müssen nun nicht mehr für weniger Gehalt pendeln“, sagt der Mölltalter, der jedem Mitarbeiter 1800 Euro (netto) im Monat garantiert. Der Jungunternehmer hat sich finanziell abgesichert: „Ich habe mir die Eröffnung genau überlegt, nebenbei habe ich auch einen Elektrobetrieb. Hätte ich keine Sicherheit, würde ich diesen Schritt vermutlich auch nicht wagen.“

In Töschling bei Techelsberg eröffnete Salih Alic mit Freundin Chiara Rinaldis das Bistro Siamo.

(Bild: Bistro Siamo / zvg)

Zufällig auch im Tunnelbau tätig war der ehemalige Fußballer Salih Alic. Der Klagenfurter (35) steht jetzt aber als Koch im neu eröffneten Bistro Siamo in Techelsberg im Einsatz. „Es war schon immer sein Traum, Koch zu werden, und meiner war es, selbst ein Lokal zu eröffnen“, freut sich Freundin Chiara Rinaldis, die wichtige Erfahrung aus ihren vorherigen Jobs mitbringt. „Ich weiß, was ich tue. Wir erhalten aber auch viel Unterstützung von unseren Familien, was notwendig ist.“ Das Gastro-Pärchen setzt auf Vielseitigkeit. „Wir haben einen kleinen Betrieb, aber ein breites Angebot – von Frühstück über Mittagsmenüs bis hin zu italienischen Snacks und Süßwaren“, so die 28-Jährige, die sich außerdem auf Pop-up-Stores und Events spezialisieren will.