In 4 km Tiefe geortet

Im Zweiten Weltkrieg versenktes Schiff gefunden

Ausland
22.04.2023 09:59

Vor mehr als 80 Jahren, anno 1942, ist im Zweiten Weltkrieg ein japanisches Transportschiff mit mehr als 1000 Menschen an Bord von einem US-U-Boot versenkt worden. Die meisten Opfer stammten aus Australien. Nun ist das Wrack vor der Küste der Philippinen geortet worden.

Tiefseeforscher haben das Wrack der Montevideo Maru, bei deren Untergang fast tausend australische Kriegsgefangene gestorben sind, nun orten können. Die Überreste des Schiffes seien in einer Tiefe von mehr als 4000 Metern im Südchinesischen Meer entdeckt worden, erklärte die Silentworld-Stiftung, die den Sucheinsatz organisierte, am Samstag.

Die Montevideo Maru war am 1. Juli 1942 von einem amerikanischen U-Boot mit Torpedos beschossen und versenkt worden. Die Crew des U-Bootes wusste damals allerdings nicht, dass das japanische Schiff australische Kriegsgefangene transportierte.

Schlimmste Schiffskatastrophe Australiens
Der Untergang der Montevideo Maru gilt bis heute als die schlimmste Schiffskatastrophe Australiens. Schätzungsweise 980 Australier kamen damals ums Leben, darunter mindestens 850 Soldaten. Nach Angaben von Silentworld waren zudem noch Zivilisten aus 13 anderen Ländern an Bord, die Gesamtzahl der Toten liegt demnach bei etwa 1060.

„Endlich ist die letzte Ruhestätte der verlorenen Seelen von der Montevideo Maru gefunden worden“, schrieb der australische Premierminister Anthony Albanese auf Twitter. Diese Nachricht werde den Hinterbliebenen hoffentlich „ein gewisses Maß an Trost geben“.

Wrack mit Hightech-Ausrüstung gesucht
Die Forscher hatten vor gut zwei Wochen im Südchinesischen Meer nordwestlich der philippinischen Hauptinsel Luzon mit der Suche nach dem Wrack begonnen. Geortet wurde das Wrack mit Hightech-Ausrüstung, darunter einem autonomen Unterwasserfahrzeug mit Sonar.

„Die Entdeckung der Montevideo Maru schließt ein schreckliches Kapitel in der australischen Militär- und Seefahrtsgeschichte ab“, sagte der Leiter von Silentworld, John Mullen. Die Stiftung hatte bei der Suche nach dem Wrack mit dem niederländischen Tiefseevermessungsunternehmen Fugro und dem australischen Militär zusammengearbeitet.

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