Letzter Wunsch

Traurig-schöner Abschied am Schiederweiher

Der Verein Rollende Engel hat eine Familie sehr glücklich gemacht, obwohl die Umstände tragisch waren. Er erfüllte einen allerletzten Wunsch und der führte eine todkranke Frau an einen der schönsten Plätze Oberösterreichs.

Der Schiederweiher in Hinterstoder, 2018 zum schönsten Platz Österreichs gewählt, als Sehnsuchtsort für eine schwerkranke Frau. Mit 62 Jahren erkrankte eine Linzer Musikschullehrerin unheilbar an Krebs, war zuletzt auf der Palliativstation und hatte noch einen großen Wunsch. Sie wollte gemeinsam mit ihrer Familie und Freunden noch einmal am Ufer des Schiederweihers verweilen, während drei Flügelhornspieler die Lieblingslieder der Frau spielen.

Alle halfen mit
Und weil es den Verein „Rollende Engel“ in Oberösterreich gibt, wurde dieser Wunsch der Linzerin auch prompt erfüllt. „Um an den schönsten Platz am Schiederweiher heranzukommen, haben wir mit den Eigentümern, der SKH Carl Herzog von Württemberg, Kontakt aufgenommen. Dort erhielten wir sofort Unterstützung und wurden eigens an den Platz herangeführt“, erzählt Florian Aichhorn, Gründer der ehrenamtlichen „Engel“, die mittlerweile schon in ganz Österreich unterwegs sind, um todkranken Menschen ihre letzten Wünsche zu erfüllen.

Freude und Tränen
Zahlreiche Freunde und Kollegen hatten beim Weiher schon auf die Linzerin gewartet. Man hatte einen großen Rucksack mit. Gefüllt mit leckerer Jause, Getränken, Klappstühlen und Decken. Es sollte ein ganz spezieller Tag werden. Ein Tag mit einem Picknick, an einem ganz besonderen Ort. Es wurde gegessen, gelacht, viel miteinander gesprochen, es wurde geweint, und Fotos wurden gemacht. Ihre beiden Töchter (22 und 27 Jahre alt) wichen nicht von der Seite der Kranken. Am Abend ging es dann zurück nach Linz, und nur vier Tage später starb die Musikschullehrerin. „Das stellen wir oft fest, dass die Patienten nach diesem besonderen Tagt innerhalb von wenigen Tagen loslassen können und sterben“, so Aichhorn.