Schwere Vorwürfe erhebt eine Pferdebesitzerin aus dem burgenländischen Bezirk Oberpullendorf. Ihr Wallach musste unter Qualen verenden, weil offenbar kein Tierarzt schnell genug Hilfe leisten konnte. Die Frau kritisiert „Lücken im System der Einsatzbereitschaft von Veterinärmedizinern“.
Das Drama nahm am Karsamstag in der Früh seinen Lauf. „Meinem Wallach ,Amore’ ging es sehr, sehr schlecht. Wegen Kleinigkeiten rufe ich nie einen Tierarzt an, aber dieses Mal war es ein dringender Notfall“, erinnert sich die Besitzerin Lisa M. mit Entsetzen. Bei ihrem Pferdeveterinär lief lediglich das Tonband - zu Ostern auf Urlaub.
Weit und breit kein Veterinär
Von 7.30 bis 10 Uhr versuchte dann die besorgte Frau 15 Tierärzte im Umkreis von 100 Kilometern telefonisch zu erreichen. Vergebens! „Entweder hat niemand abgehoben oder ich wurde vertröstet. Mitunter wurde mir erklärt, dass der Veterinär für unser Gebiet gar nicht zuständig sei“, schildert M.
Wallach war transportunfähig
Sie habe den Ratschlag erhalten, in eine Tierklinik zu fahren. Doch daran war für die Pferdebesitzerin nicht zu denken: „Wie hätte ich das machen sollen? ,Amore’ konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, er ist ständig umgefallen und war transportunfähig“, teilt M. mit. In großer Verzweiflung ahnte sie, dass „Amore“ ohne rasche Hilfe nicht überleben wird: „Mein Wallach, der an Verstopfung litt, musste furchtbare Qualen durchstehen.“
Erst nach langem Bangen und Hoffen wurde M. von einem ungarischen Pferdearzt kontaktiert. Er kam vorbei und versuchte zu helfen. Kurz darauf meldete sich auch noch ein österreichischer Kollege.
Beschwerde über Notdienst
Doch der Notfall endete tragisch. „Amore“ war Ostersonntag tot. „Warum war kein Spezialist rasch verfügbar? Bei Menschen ist es unterlassene Hilfeleistung, aber was ist das bei einem Tier?“, fragt M. Sie ist bitter enttäuscht über das „löchrige System“ der veterinärmedizinischen Einsatzbereitschaft. Die Pferdebesitzerin hofft auf entsprechende Maßnahmen.
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