„Hören nicht auf“

Marseille: Weitere Leichen in Trümmern gefunden

Ausland
10.04.2023 12:47

Nach dem Einsturz eines Gebäudes in der Innenstadt von Marseille haben Rettungskräfte bereits sechs Menschen tot aus den Trümmern geborgen. Zur Identität der Opfer gibt es noch keine Informationen. Seit dem Kollaps in der Nacht zum Sonntag werden die acht Bewohner des Gebäudes vermisst. Die mühsame Suche nach den mutmaßlich Verschütteten ging weiter.

„Solange es Hoffnung gibt, Lebende zu finden, hören wir nicht auf“, sagte Marseilles Bürgermeister Benoît Payan. Bereits am Sonntagabend hatte er jedoch eingeräumt, die Hoffnung, Menschen lebend unter den Trümmern zu finden, sei verschwindend gering. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich anderthalb Tage lang schwierig, weil nach dem Einsturz ein Feuer mehrere Meter unter dem Geröll entstanden war. Um Verschüttete nicht zu gefährden, konnte die Feuerwehr es nicht auf klassische Weise mit Schaum und Wasser löschen. Die Rettungshunde konnten wegen des Brandgeruchs und der Hitze außerdem zunächst nicht gut nach Verschütteten suchen. Am Montagnachmittag war der Brand laut Feuerwehr kein Problem mehr.

Mit einem Kran werden Trümmer des eingestürzten Hauses in Marseille entfernt. (Bild: AFP)
Mit einem Kran werden Trümmer des eingestürzten Hauses in Marseille entfernt.

Zeitweise wurde auch befürchtet, ein Mann aus einem angrenzenden Haus könne unter den Trümmern sein. Mittlerweile habe er sich aber bei seinen Angehörigen gemeldet, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Der französische Staatschef Emmanuel Macron dankte den Rettungskräften im Kurzbotschaftendienst Twitter. Seine Gedanken seien bei den Betroffenen und ihren Angehörigen, schrieb Macron.

Die Einsatzarbeiten wurden auch in der Nacht fortgesetzt. (Bild: AFP)
Die Einsatzarbeiten wurden auch in der Nacht fortgesetzt.

Feuer kann jederzeit wieder aufflammen
Das vierstöckige Gebäude im Zentrum Marseilles war in der Nacht auf Sonntag gegen 00.40 Uhr eingestürzt. Vermutlich hatte eine Gasexplosion den Einsturz verursacht. Fünf Menschen in Nachbarhäusern wurden verletzt. Fast 200 Menschen mussten aus angrenzenden Gebäuden in Sicherheit gebracht werden. Die Straßen rund um das eingestürzte Gebäude waren nach dem Einsturz abgesperrt worden, zahlreiche Einsatzkräfte waren an Ort und Stelle. Auch am Abend stieg noch Rauch aus den Trümmern auf. 

Nachbargebäude teilweise eingestürzt
Auch Teile der beiden benachbarten Häuser wurden dabei heruntergerissen. Einige Stunden später brach eines der danebenstehenden Häuser in sich zusammen. Fünf Menschen aus benachbarten Gebäuden wurden bei dem Unglück verletzt.

Anrainerin: Ich wurde wachgerüttelt“
Zeugen beschrieben der Nachrichtenagentur AFP die Explosion. Die gewaltige Explosion habe das Zimmer erschüttert, in dem sie geschlafen habe, sagte eine Anrainerin aus einer der benachbarten Straßen. „Ich wurde wachgerüttelt, als hätte ich geträumt“, sagte sie. „Wir haben sehr schnell einen starken Gasgeruch gerochen, der noch bis heute morgen zu riechen war.“ Weitere Anrainer berichteten nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters Yannick Ohanessian von Gasgeruch; Überwachungskameras nahmen eine gewaltige Erschütterung auf. 

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