Kriegsfolgen in OÖ

Immer mehr jobben: Warum Ukrainer „fleißiger“ sind

Oberösterreich
05.04.2023 08:00

Weil der Krieg länger dauert als erwartet: Immer mehr Vertriebene möchten in Oberösterreich bleiben und hier ihren Lebensunterhalt verdienen. 8 von 10 im Erwerbsalter haben schon einen Job.

Bisher wollten die Menschen aus der Ukraine mit einfachen Tätigkeiten rasch Geld verdienen und dann schnell wieder zurück in die Heimat. Je länger der Krieg dauert, desto länger wollen sie aber nun bleiben – und arbeiten. Das berichtet die stellvertretende Chefin des AMS OÖ, Iris Schmidt. „Jetzt sprechen immer mehr Ukrainer gut Deutsch und wollen mitgebrachte Qualifikationen verwerten.“ In anderen Worten: Die Kriegsflüchtlinge möchten das, was sie gelernt haben, auch einsetzen und als Fachkräfte jobben.

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Letzten Herbst wollten noch viele zurück in die Ukraine. Jetzt wollen immer mehr bleiben und ihre mitgebrachten Qualifikationen verwerten.

Iris Schmidt, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS OÖ

92% haben Job oder suchen danach
Das merkt man an den Zahlen: Ende Jänner hatten noch 2535 Ukrainer eine aufrechte Beschäftigungsbewilligung in Oberösterreich, waren also am Arbeiten. Mittlerweile sind es fast 3000 von 3677 hier lebenden Ukrainern zwischen 21 und 62 Jahren. Damit sind die ukrainischen Beschäftigten sogar „fleißiger“ als der Durchschnitt. Zuletzt hatten 92 Prozent von ihnen im erwerbsfähigen Alter einen Job oder waren beim AMS zur Arbeitssuche vorgemerkt. Im OÖ-Schnitt lag diese Quote im vergangenen Herbst bei rund 80 Prozent.

Hier arbeiten Ukrainer
Die meisten vom Krieg Vertriebenen arbeiten hierzulande in der Land- und Forstwirtschaft, gefolgt von Hilfsberufen und Reinigungstätigkeiten. Auch Gastro und Hotellerie sind gefragte Branchen. Und sogar ukrainische Ärzte arbeiten in Spitälern – unter „Aufsicht“, weil ihre Ausbildung noch nicht anerkannt ist.

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Die Grundversorgung darf kein Dauerzustand für die vertriebenen Ukrainer sein, wir wollen sie rasch in die Selbsterhaltung bringen.

Wolfgang Hattmannsdorfer, Integrations-Landesrat (ÖVP)

Wer sich „bemüht“, bekommt Grundversorgung
Anfang März hatte Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) eine „Bemühungspflicht“ für Ukrainer eingeführt. Nur wer arbeitet oder zumindest einen Job sucht, soll die Grundversorgung für Flüchtlinge bekommen. Für das Bemühen reicht schon eine Vormerkung beim AMS aus, heißt es aus Hattmannsdorfers Büro.

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