Warnt vor Einkesselung

Experte: Verluste bei Bachmut gefährden Offensive

Ukraine-Krieg
14.03.2023 13:20

Ukrainische Militäranalysten haben sich kritisch über das Festhalten der Armeeführung an der Schlacht um Bachmut geäußert. Es drohe eine Einkesselung durch die russischen Truppen und der schmerzliche Verlust von Kräften, die für Gegenoffensiven gebraucht werden. Unterdessen gehen die russischen Angriffe auf Zivilisten weiter (siehe Video oben).

„Wir haben Informationen, dass die Ukraine Reservisten nach Bachmut schickt, die in westlichen Ländern ausgebildet wurden. Und wir erleiden Verluste unter den Reservisten, die wir für Gegenoffensiven einsetzen wollten“, sagte der ukrainische Militäranalyst Oleh Schdanow. „Wir könnten hier alles verlieren, was wir für diese Gegenoffensiven einsetzen wollten.“

„Bei Rückzug kann nichts Schlimmes passieren“
Der ukrainische Militärhistoriker Roman Ponomarenko sagte, die Gefahr einer Einkesselung in Bachmut sei „sehr real“. „Wenn wir Bachmut einfach aufgeben und unsere Truppen und Ausrüstung zurückziehen, kann nichts Schlimmes passieren“, sagte Ponomarenko dem ukrainischen Radio NV, „wenn sie den Ring schließen, werden wir Männer und Ausrüstung verlieren“.

Mitglieder der ukrainischen Freiwilligenarmee an der Front bei Bachmut (Bild: APA/AFP/Sergey Shestak)
Mitglieder der ukrainischen Freiwilligenarmee an der Front bei Bachmut

Etwa 30 Kilometer nordwestlich von Bachmut in der Ostukraine hat das russische Militär am Dienstag das Zentrum der Großstadt Kramatorsk mit Raketen beschossen. Bei dem Angriff seien mindestens sieben Menschen verletzt und einer getötet worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag mit. Diese Taten zögen unvermeidlich „gerechte“ Strafen nach sich, so Selenskyj. Durch den Raketenschlag seien sechs Mehrfamilienwohnhäuser beschädigt worden, sagte er.

Tote bei weiteren Attacken
Bei weiteren Attacken in der Nacht wurden Behördenangaben zufolge im benachbarten Kostjantyniwka mindestens zwei Menschen getötet und sieben verletzt. Mehrere Raketeneinschläge gab es demnach zudem in der umkämpften Stadt Awdijiwka. Dabei seien mindestens ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden, hieß es.

Die Frontlinie verläuft etwa 20 Kilometer östlich von Kramatorsk. Vor Kriegsbeginn lebten dort über 140.000 Menschen. Stand Dezember sollen noch etwa 80.000 Leute dort verblieben sein.

Ein Mann sucht in dem zerstörten Wohnhaus nach Habseligkeiten. (Bild: APA/AFP/Sergey SHESTAK)
Ein Mann sucht in dem zerstörten Wohnhaus nach Habseligkeiten.
Mindestens ein Mensch wurde bei dem Angriff getötet. (Bild: APA/AFP/UKRAINIAN EMERGENCY SERVICE/Handout)
Mindestens ein Mensch wurde bei dem Angriff getötet.

Russland beharrt auf Gewalt
Unterdessen betonte der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow, dass Moskau seine Ziele in der Ukraine nur mit militärischer Gewalt erreichen könne. „Wir müssen unsere Ziele erreichen. Aufgrund der aktuellen Position des Kiewer Regimes ist dies derzeit nur mit militärischen Mitteln möglich“, sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Die russische Führung begründet den von ihr provozierten Angriffskrieg -  den sie selbst als militärischen Sondereinsatz bezeichnet - mit dem Schutz russischsprachiger Menschen im Osten der Ukraine. Die Regierung in Kiew wird als Nazi-Regime bezeichnet, von dem die Ukraine befreit werden müsse. 

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