Schau im Schlossmuseum

Die Innviertler Künstlergilde ist 100 Jahre alt

Zu ihrem 100-jährigen Jubiläum präsentiert sich die Innviertler Künstlergilde im Linzer Schlossmuseum mit einer bunten Ausstellung, die Viefalt und geballte Kreativität ins Zentrum stellt. Die Rückschau war auch ein Anlass, die Geschichte der Gilde gründlich aufzuarbeiten.

Als sich Oberösterreich vom Schock des Ersten Weltkriegs erholte, dachte man wieder an die Kunst. In Braunau wurde 1923 die Innviertler Künstlergilde (IKG) gegründet, regional bedeutende Namen wie Aloys Wach, Alfred Kubin oder Hermann Bahr zählten zu den ersten Mitgliedern dieser österreichweit ältesten Kunstvereinigung, die heuer mit einer großen Ausstellung im Linzer Schlossmuseum ihr großes Jubiläum feiert – mit genau 100 Künstlern, die insgesamt 300 Werke ausstellen.

Viel mehr als Gemälde
Markus Gumpinger aus Ried/Innkreis ist dabei. Er gewährt Einblick in seine Skizzenbücher. Edith Argauer dagegen präsentiert Keramikfiguren, Judith Goetzloff ist Malerin. Man merkt rasch beim Durchspazieren: Das große Plus der Leistungsschau, die den Titel „Der Geist. Die Kunst. Das Leben. 1923-2023“ trägt, ist die große Vielfalt. Es gibt Fotografie, Grafik, Malerei, Architektur, Bildhauerei bis hin zu Ton- und Wortkunst. Für die Dichter hat man sogar Hörstationen eingerichtet.

Aufarbeitung der eigenen Geschichte
Die 150 aktiven Mitglieder der IKG kommen heute aus Oberösterreich, Bayern und sogar Wien. Doch beim Jubiläum geht es nicht nur um aktuelle Kunst. Die Gilde hat es zum Anlass genommen, einen kritischen Blick in die eigene Vergangenheit zu werfen, um die NS-Zeit aufzuarbeiten und sich von einstigen Mitgliedern, die mit dem Nationalsozialismus sympathisierten, zu distanzieren.

Heute ist die Ablehnung von Extremismus und das Bekenntnis zu demokratischen Werten in den Statuten verankert. Zur Leistungsschau im Schlossmuseum erschien ein Jubliläumsbuch.