Am Freitag war Tag drei meiner - nahezu ganz freiwillig auferlegten - Fastenzeit. Und ich muss gestehen: Es läuft. Besser als in einigen Jahren zuvor. Welche Art von Fasten ich betreibe? Oh, Entschuldigung: Ich rede vom Bierfasten. Die Argumente, dass Bier den Bauch wachsen lässt usw., die kenne ich. Ich hatte aber ein völlig anderes Schlüsselerlebnis, das sozusagen wie ein Turboantrieb für mein bereits dreitägiges Durchhaltevermögen wirkt.
8 Euro für zwei kleine Bier
Es war wenige Tage vor Aschermittwoch. In einem abgelegenen Gasthaus auf einem Hügel in Niederösterreich spielte sich folgende Szene ab. Ich bestellte nach dem bezahlten Essen noch einen Absacker, sprich zwei kleine Bier, im Osten liebevoll Seidel oder Seiterl genannt. Acht Euro sagte die junge Kellnerin. Ich antworte: Ich hatte zwei Seidel oder Seiterl, also zwei kleine Bier. Sie: Ja, ich weiß. Acht Euro gerade aus. Ich war so verdutzt, gab genau acht Euro, was nicht meine Art ist. Ich gebe nämlich immer Trinkgeld. Das tut mir im Nachhinein auch leid, denn die Kellnerin kann nichts für die Bierpreise, sie zahlt aber möglicherweise die Maut, indem sie viel weniger Trinkgeld erhält.
Fastenzeit freiwillig verlängern
In diesem Moment jedoch wusste ich: Heuer geht mir das Bierfasten locker von der Leber. Ich halte mir nur stets vor Augen, dass zwei kleine Bier acht Euro kosten, lasse mir in der Küche ein Glas Wasser runter und genieße es. Ach ja: Nicht ausgeschlossen, dass ich die Fastenzeit freiwillig verlängere - bis auf unbestimmte Zeit, auch wenn es mir um die Gasthäuser leid tut.
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