Wegen Kindesentziehung muss sich am Mittwoch eine Steirerin vor Gericht verantworten. Nachdem dem Vater - einem Amerikaner - das Sorgerecht zugesprochen wurde, tauchte die 28-Jährige in ihrer Verzweiflung mit der vierjährigen Tochter unter. Angeklagt ist die Mutter auch wegen Urkundenunterdrückung, weil sie den amerikanischen und den österreichischen Pass des Mädchens zurückgehalten haben soll.
Fast einen Monat lang hat sich die Steirerin mit ihrer vier Jahre alte Tochter versteckt. Hintergrund: ein Obsorgestreit zwischen der 28-Jährigen und dem Vater der Kleinen. Die Situation eskalierte vergangenen Mai, als die vorläufige alleinige Obsorge nach einem Urteil des Superior Court of California dem Amerikaner zugesprochen wurde. Dieses Urteil wurde auch durch einen Beschluss des Bezirksgerichts Fürstenfeld Anfang Mai bestätigt.
Wochenlang versteckt
In ihrer Verzweiflung tauchte die Steirerin bei einem Heimatbesuch der Tochter in der Steiermark unter. Wochenlang war sie weder für den Vater des Mädchens noch für die Behörden erreichbar. Ausgeforscht wurde sie erst Anfang Juni. Die Kindsmutter wurde vorübergehend festgenommen. Das Mädchen saß zwei Tage später bereits mit ihrem Vater im Flieger Richtung Kalifornien.
Gegen die Mutter besteht in den USA ein aufrechter Haftbefehl wegen der Kindesentziehung, außerdem wurde ein Kontaktverbot erlassen. Zudem muss die Steirerin eine Therapie absolvieren. Erst dann darf sie wieder versuchen, Kontakt zu ihrer Tochter zu bekommen. Der Prozess beginnt Mittwochnachmittag in Graz.
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