Kampf um Kind

Erbitterter Rechtsstreit: „Sandy“ bleibt bei Vater

Vanessa Y. hat ihr Kind seit Monaten nicht mehr gesehen

(Bild: Pail Sepp)

Im Jahr 2021 wurde Vanessa Y. von ihrem Mann wegen Kindesentführung angezeigt. Nun bekam der amerikanische Vater das Sorgerecht für das Mädchen zugesprochen, die Steirerin darf mit ihrer Tochter nicht einmal telefonieren. 

Seit Juni 2022 hat Vanessa Y. ihr Kind nicht mehr gesehen. Die kleine Sandy (Name geändert) ist bei ihrem Vater in Amerika, wo gestern der letzte Verhandlungstag im Sorgerechtsstreit zu seinen Gunsten ausging. „Das amerikanische Gericht hat ihm die alleinige Obsorge zugesprochen“, bestätigt die verzweifelte Mutter, die an der Verhandlung nicht teilnehmen konnte. „Ein Anwalt hätte 50.000 Euro gekostet, das ist für mich nicht leistbar.“

Kind entrissen und Vater übergeben
Ihre Beweise habe man im Prozess auch nicht berücksichtigt. Diesem letzten Akt im Drama um die 5-Jährige ging ein erbitterter Kampf voraus: Nach einem gemeinsamen Heimaturlaub in der Steiermark im Jahr 2021 flog der Vater alleine zurück in die USA und zeigte sie wegen Kindesentführung an. „Sie haben mir damals meine Tochter einfach entrissen und ihm übergeben.“ Wie es Sandy geht, weiß die Steirerin nicht. „Ich kann nicht einmal mit ihr telefonieren.“

Nächste Woche Prozess in Graz
Laut Gerichtsurteil muss Vanessa Y. jetzt sechs Monate lang, einmal wöchentlich eine Therapie machen. „Er sagt, dass ich psychisch krank bin, und ihm wurde geglaubt.“ Nach zwei Monaten Therapie dürfe sie erneut versuchen, den Kontakt zu ihrer Tochter aufzunehmen. Nächste Woche startet der Prozess in Graz.