Österreichs drei heißeste Eisen setzten alles auf eine Karte, im Endeffekt riss aber die Medaillenserie.
Eine Siegerehrung ohne österreichische Medaille? Die gab’s am vierten Tag der WM zum ersten Mal. Schade, denn auch im Super-G der Herren war vor allem für Raphael Haaser (5.), Marco Schwarz (6.) und Vincent Kriechmayr (12.) alles drinnen. „Wir haben uns leider nicht belohnt, die Medaillen waren für diese drei Burschen in Griffweite“, bilanzierte Österreichs Cheftrainer Marko Pfeifer.
Nach Bronze in der Kombi war Raphi Haaser gestern bester Österreicher. Eine ganz starke WM des 25-Jährigen! Hätte der Tiroler im Mittelteil nicht eine Kurve versemmelt „Ja, es wäre noch mehr möglich gewesen“, weiß Haaser. „Bei dieser kurzen Laufzeit darfst du dir einfach keinen Fehler erlauben.“ Trotzdem Top Fünf, das zeigt, dass sein Speed mehr als top ist. „Ich kann von dieser WM bisher sehr viel Positives mitnehmen.“ Team- und Parallel-Bewerb sind für Haaser kein Thema, er wird mit dem Riesentorlauf (17. Februar) wieder in die Medaillenjagd einsteigen.
„Herz stehen geblieben“
Blacky Schwarz ist ja normalerweise für seine fulminanten Schlussangriffe berühmt. Bei der WM in Frankreich läuft’s bisher genau andersrum. In der Kombi hatte der Kärntner wenige Tore vor dem Ziel mit einem schweren Fehler Gold verspielt (Silber war aber natürlich ein glänzender Trost), gestern hätte es wohl ohne seine spektakuläre „Eiskunstlauf-Einlage“ Bronze gegeben. „Da ist mir das Herz stehen geblieben. Das hätte für Blacky ganz grausig ausgehen können“, sagte Cheftrainer Pfeifer. Schwarz wirkte äußerlich wie immer ganz cool, gestand aber: „Ja, da hab ich viel Glück gehabt. Ob sich eine Medaille ausgegangen wäre, ist schwierig zu sagen. Aber mein Skifahren passt, das ist wichtig.“ Bereits kurz vor dem Start hatte es Nervenkitzel gegeben. Die Schlaufe seines linken Skistocks ging auf. Sein Physio Mario Schlattinger behielt die Nerven, behob das Malheur gerade noch.
Nichts wurde es leider auch mit der erfolgreichen Titelverteidigung für Cortina-Doppelweltmeister Vinc Kriechmayr. „Ich hab mich wohlgefühlt, hatte einen super Trieb. Aber unten hab ich dann bei einem Linksschwung zu viel riskiert, vielleicht hätte ich doch ein wenig taktischer fahren sollen.“ Trost gab’s für den Oberösterreicher von den mit zwei Kleinbussen angereisten Mitgliedern seines Fanklubs. Die genauso wie ihr Liebling und ganz Ski-Österreich auf die Revanche am Sonntag in der großen WM-Abfahrt hoffen!
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