Die Kosten für Abbruch des über 320 Jahre alten Gebäudes, das ein Briefträger der Gemeinde Grünbach hinterließ, verdoppelten sich. Dennoch hält die Spitze der Ortspolitik an einer einzigen Firma fest, die die Arbeiten erbringen soll.
Trotz des ausdrücklichen Wunsches des Erblassers Nikolaus Neuhauser will die Gemeinde Grünbach den geschenkten Erbhof dem Erdboden gleichmachen lassen – wir berichteten. Der für August 2022 geplante und im Gemeinderat beschlossene Abbruch verzögert sich aber weiter.
Abriss kostet 68.00 Euro
Weil die Kosten mittlerweile von 38.000 auf 68.000 Euro gestiegen sind, muss sich das Ortsparlament morgen, Donnerstag, erneut mit dem Thema befassen. Da die ÖVP mit Bürgermeister Stefan Weißenböck an der Spitze über die absolute Mehrheit im Gemeinderat verfügt, ist von einem Rückzieher nicht auszugehen.
Konzept für Nachnutzung fehlt
Sehr wohl sind aber heftige Debatten zu erwarten. Abgestimmt wird nur über das Angebot jener Firma, die bereits im Vorjahr den Zuschlag erhalten hat. „Trotz der Kostenexplosion wurde kein Gegenangebot eingeholt. Man hätte auch eine Baggerfirma oder einen Zimmerer fragen können“, kündigt die FP-Fraktion bereits laute Kritik an. Die Blauen ärgert, dass zwar am Abriss eisern festgehalten werde, es für die Nachnutzung des Areals aber wenig konkrete Konzepte gebe. Laut Weißenböck sollen Wohnungen gebaut werden.
Zurück zu den Abrissplänen: Sollte bis zur Sitzung des Gemeinderates kein weiteres Angebot vorgelegt werden, droht dieser Umgang mit Steuergeld bei der Gemeindeaufsicht zu landen. Detail am Rande: Der Firmenchef und der Bürgermeister wohnen unweit voneinander entfernt.
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