Altsteirer, Thüringer Barthühner, Marans, Schwedische Blumenhenderl: Eine Steirerin hat mit ihren urigen Rassen Erfolg und rittert mit den Bruteiern um den „Vifzack“-Podestplatz.
Andrea Pauli, 34 Jahre alt und Mama von zwei Kindern, gehört zu den sechs Finalisten des bedeutenden Innovationspreises „Vifzack“, in dessen Rahmen clevere Steirer-Projekte ausgezeichnet werden. „Allein, dass ich unter all den Super-Initiativen bis ins Finale gekommen bin, freut mich so“, strahlt die attraktive Blondine. „Und dass ich meine große Leidenschaft zum Beruf machen konnte.“
Das Herz der Bäuerin gehört nämlich den Hühnern, seit sie einst ein „Stoapiperl“ geschenkt bekommen hat. Und dem, was sie uns legen: den Eiern. Von urigen Rassen so interessante Farbschläge wie möglich zu erzielen ist Andreas Begehr. Und ihr Eierkörberl ist wirklich kunterbunt - mit Tönen, die man so vielleicht noch nie gesehen hat. Elegante cremefarbene, weiße sowieso, braune, die ins intensive Schoko gehen, bläuliche, nahezu rote und dann noch olivgrüne; richtig ungewöhnlich. „Die sind aus einem Mix von mehreren Rassen entstanden“, so Pauli. „Ich war selbst verblüfft.“
Sie schmunzelt: „Das Leben ist zu kurz, um nur braune Eier zu essen“, und verkauft köstliche, farbenfrohe auf ihrem „Frötscherhof“ in St. Marein bei Graz.
Die eigentliche Nische, mit der sie auf Erfolgskurs fährt, ist aber die (bruchfreie) Versendung von Bruteiern. Solche von ihren 150 Hühnern - die je nach Rasse mit den dazugehörigen Hähnen gehalten werden - schickt sie bis hinaus nach Deutschland. Und drei Wochen später können hühneraffine Kunden voller Freude Küken - die später selbst kunterbunte Eier legen - in den Nestern finden.
Die Schlupfrate ist ausgesprochen hoch bei Paulis Bruteiern. „Ich versuche auch immer, die perfekten Eier zu finden. Also solche, die auf einer Seite rund und auf der anderen spitz sind, damit das Küken optimal herauskommt.“ Aber sie ist auch verantwortungsbewusst genug, Kunden zu warnen: „Egal ob diese ihre Eier in die Brutmaschine geben oder sie durch ihre eigenen Hühner ausbrüten lassen: Bedenken Sie, dass die Küken zu 50 Prozent männlich sind! Und Hähne gut unterzubringen ist oftmals völlig unmöglich.“
Ja, und warum ist das Ei nun bunt? „Das ist einfach erklärt“, sagt Pauli. „Das haben die Hühner in ihren Genen verankert. Und aus Kreuzungen ergeben sich neue Varianten.“ Was ihr im Eierkörberl noch fehlt: „So richtig betongraue und rosarote. Aber das ist mir noch nicht gelungen.“
Wer „Vifzack“ gewonnen hat, steht dann am 2. März fest, die weiteren Favoriten stellen wir Ihnen noch vor.
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