Ein Instagram-Posting schafft am Ende Gerechtigkeit für zwei damals 13-jährige Mädchen. Ein Jahrzehnt später fasst ihr Vergewaltiger eine Haftstrafe aus. Der Angeklagte und die beiden Opfer hatten denselben Freundeskreis. Für eine Anzeige fehlte damals jedoch das Vertrauen in die Polizei.
Zehn Jahre liegen die Übergriffe auf zwei 13-Jährige bereits zurück. Die Mädchen gingen nie zur Polizei, zeigten den damals 19-Jährigen nicht an. Das Vertrauen in die Exekutive sei nicht da gewesen, schildert ein Opfer. Jetzt wird der 28-Jährige im Landesgericht Klagenfurt zwar spät, aber doch zur Verantwortung gezogen.
Missbrauch auf Instagram angedeutet
Eine der beiden heute 23-jährigen Frauen ist Influencerin, teilt ihr Leben in den sozialen Medien. Und so deutete sie 2021 auch eine zurückliegende Vergewaltigung an. Ein Follower erstattete Anzeige. Im Ermittlungsverfahren kam man dann auf eine zweite Frau. Auch sie war 13 Jahre alt, und auch an ihr habe sich der Angeklagte vergangen.
Die beiden Betroffenen hatten nach der Zeit in der Jugendgruppe keinen Kontakt mehr miteinander. Es gibt keinen Grund, warum sie sich jetzt zusammentun sollten. Sie haben es nicht mal selbst angezeigt.
Staatsanwältin Doris Wieser
Zu Hause und im Gebüsch vergewaltigt
Man kannte sich aus demselben Freundeskreis. Eines der Mädchen soll er bei sich zu Hause missbraucht haben. Das andere in einem Gebüsch. „Ich kann’s mir nicht erklären“, meint er zu den Vorwürfen und weist diese zurück. Das Schöffengericht sieht aber keinen Grund, dass sich die beiden Frauen nach Jahren gegen ihn zusammentun sollten - zumal sie den 28-Jährigen nicht einmal selber angezeigt haben.
Das bedeutet 16 Monate teilbedingte Haft, zwei davon unbedingt. Nicht rechtskräftig.
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