Kritik an Brasilien

Verseuchter Flugzeugträger im Atlantik versenkt

Ausland
04.02.2023 11:25

Brasiliens Marine hat ein seit Monaten umherirrendes und mit giftigen Asbestplatten ausgestattetes Geisterschiff in brasilianischen Gewässern versenkt. „Die brasilianische Marine ging mit der erforderlichen technischen Kompetenz und Sicherheit vor“, hieß es in einer Mitteilung der Marine am Freitag (Ortszeit). Demnach sollten damit logistische, operative, ökologische und wirtschaftliche Verluste für den brasilianischen Staat vermieden werden.

Der ausgemusterte Flugzeugträger Sao Paulo war in ein Gebiet 350 Kilometer vor der brasilianischen Küste gebracht worden, das rechtlich noch zu Brasilien gehört. Dort ist das Meer rund 5000 Meter tief.

Flugzeugträger von türkischem Unternehmen ersteigert
Der ehemalige Flugzeugträger trieb seit mehreren Monaten auf dem Meer vor dem Bundesstaat Pernambuco im Nordosten Brasiliens. Das türkische Unternehmen Sök hatte ihn 2021 ersteigert. Doch als sich das Schiff aus Rio de Janeiro kommend dem Mittelmeer näherte, widerrief die Türkei die Erlaubnis zum Anlegen.

Es wurde zurück nach Brasilien gebracht, wo ihm das Anlegen wegen des Umweltrisikos ebenfalls untersagt wurde. Die Sök-Mannschaft drohte damit, das Schiff zu verlassen.

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Die durch das Versenken verursachten Umweltschäden sind unabsehbar, aber die Entscheidung der brasilianischen Marine wird mit Sicherheit Auswirkungen auf das Leben im Meer und die Küstengemeinden haben.

Greenpeace

Umweltschützer kritisieren Entscheidung
Die brasilianische Umweltbehörde Ibama teilte im Jänner mit, dass der Flugzeugträger, der einst der französischen Marine gehört hatte, keine giftige Fracht transportiere, aber Dämmplatten aus Asbest enthalte. Die Behörde schlug vor, das Schiff in einer zugelassenen Werft umweltverträglich zu entsorgen. Umweltschützer kritisierten die Entscheidung, es zu versenken.

„Die durch das Versenken verursachten Umweltschäden sind unabsehbar, aber die Entscheidung der brasilianischen Marine wird mit Sicherheit Auswirkungen auf das Leben im Meer und die Küstengemeinden haben“, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der Organisationen „Greenpeace“, „Sea Sheperd“ und „Basel Action Network“. Demnach verstößt Brasilien damit gegen drei internationale Abkommen.

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