Marco Pogo

Arzt, Politiker und Gschichtldrucker in Salzburg

Salzburg
25.01.2023 21:30

Marco Pogos neuester Streich ist der Versuch sich als Kabarettist zu etablieren. Auf seiner wilden Reise machte er beim MotzArt-Kabarett-Festival in der ARGE Kultur in Salzburg Halt.

Vergangenes Jahr hat es mit der Wahl zum Bundespräsidenten zwar nicht geklappt, aber bis er das Alter des amtierenden Präsidenten Alexander Van der Bellen erreicht hat, ist auch noch genügend Zeit. 2056 hat es dann auch geklappt, da ist sich Marco Pogo - die Kunstfigur von Präsidentschaftskandidat und Arzt Dominik Wlazny - zumindest in seinen fiktiven Tagebuchauszügen sicher. Diese lässt er immer wieder in sein erstes Kabarettprogramm einfließen, das er am Dienstagabend erstmals in Salzburg präsentierte.

Altbekanntes aus dem Buch und Neues aus dem Leben
Bis zum Einzug in die „Hopfburg“, wie die Hofburg spätestens mit seinem Amtsantritt heißen wird, kann Marco Pogo einfach weiter Gschichtln sammeln, denn als ehemaliger Arzt, Punkrocker und Unternehmer (sein Turbobier wird in ganz Österreich und Süddeutschland vertrieben) passiert ihm scheinbar jeden Tag irgendetwas Erzählenswertes. Einmal findet er sich auf der Jagd nach einer neuen Handy-Signatur plötzlich in der Coronateststraße wieder, ein anderes Mal muss er auf seinem eigenen Konzert Erste Hilfe leisten, weil ein übermütiger Kärntner einen Stagedive vom Verstärker versaut. Wer Pogos 2021 als Buch erschienene Gschichtln gelesen hat, wird einige daraus im Programm erkennen.

Gschichtln fürs Wirtshaus und fürs Beisl
Soll man sich diese jetzt also vom Autor selbst vortragen lassen? Manche schon! Gerade wenn er sein Unverständnis über gesellschaftlichen und politischen Wahnsinn rauslässt. Um die Bezeichnung „Kabarettist“ verdient in seine Ansammlung an Jobbezeichnungen aufzunehmen, muss Marco Pogo ein bisschen an seinem Stil feilen. Da wirkt er zwischen trocken und flapsig noch unentschieden. Auch kommen manche Passagen sehr technisch und konstruiert rüber, was das Tempo des Programms drosselt.

Wer als Gschichtldrucker bezeichnet wird, erzählt gerne Dinge, die übertrieben oder vielleicht auch komplett erfunden sind. Meistens im Umfeld eines Wirtshauses oder Beisels, wenn die Zuhörer schon einen gewissen Pegel haben. So ein Beisl hat die ARGE auch. Vielleicht hätten Pogos Gschichtln dort ja besser hingepasst als in den großen Saal.

Larissa Schütz

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