„Krone“-Reisereportage

Basel und die Nacht der Tausend Lichter

Reisen & Urlaub
19.01.2023 10:00

Fasching, Karneval oder Fasnacht - egal, wie man die 5. Jahreszeit nennt, sie hat wieder Saison. Stimmungsvoller als in Basel lässt es sich nirgendwo feiern. Das muss an den bunten Laternen liegen - und am einzigartigen Morgestraich.

Ein Paukenschlag um 4 Uhr in der Früh läutet am Montag nach Aschermittwoch den Beginn ein. Exakt 72 Stunden später ist alles schon wieder vorbei. Schweizer Uhren sind für ihre Pünktlichkeit ja bekannt. Doch was sich dazwischen abspielt, sollte jeder einmal erlebt haben. Die Basler Fasnacht zählt zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe – und hat das Potenzial, womöglich auch die größte Spaßbremse in einen Faschings-Fan zu verwandeln.

Weil die fünfte Jahreszeit bei den Eidgenossen so ganz anders zelebriert wird. Ohne Lei-Lei, Ballermann-Parolen und Alkohol-Exzesse – dafür mit buntem Kerzenlicht, Tradition und stimmungsvoller Ausgelassenheit.

Höhepunkt ist die große Parade, genannt Cortège. (Bild: SEBASTIEN BOZON / AFP)
Höhepunkt ist die große Parade, genannt Cortège.

Aller Anfang ist der Morgestraich
Er verwandelt die verdunkelte Innenstadt in ein Lichtermeer aus handbemalten Laternen. Tausende kostümierte Fasnächtler sorgen mit Trommeln, Trillerpfeifen und Piccolos für den Soundtrack der „drei scheenschten Dääg“. 500 Gruppen, genannt Cliquen, ziehen fortan durch die mittelalterlichen Gassen. Über Kopfsteinpflaster geht es rauf und runter. Die Teilnehmer unterschiedlichster Altersgruppen tragen Fackeln und beziehen sich mit ihren Kostümen auf politische Themen und die örtlichen Bezirke. Oder sie machen einfach einen auf Kasperl, der hier allerdings Harlekin heißt.

(Bild: Kronen Zeitung)

Höhepunkt ist die große Parade, genannt Cortège, am Montagnachmittag. Dienstags folgt der Guggenumzug, bei dem Blasmusikanten in traditionellen Holzlarven aufspielen. Im vergangenen Jahr ließen sich 200.000 Besucher den Spaß nicht entgehen.

Narren ziehen beim Morgenstraich musizierend durch die Gassen der Innenstadt von Basel. (Bild: dpa/Patrick Seeger)
Narren ziehen beim Morgenstraich musizierend durch die Gassen der Innenstadt von Basel.
(Bild: AFPAFP PHOTO / Fabrice Coffrini FABRICE COFFRINI / AFP)

Mit dem Rad oder der Bim landet man in Frankreich
Doch auch abseits des närrischen Treibens hat die inoffizielle Kulturhauptstadt der Schweiz extrem viel zu bieten. Der Basler Münster – zwischen 1019 und 1500 im romanischen und gotischen Stil errichtet – gilt als Wahrzeichen der Stadt. Die Fondation Beyeler ist das meistbesuchte Museum des Landes, wenn es um Avantgarde-Kunst geht.

Basel (Bild: Manuel Schönfeld - stock.adobe.)
Basel

Für das leibliche Wohl ist freilich auch gesorgt. In der Zunftstube zum Goldenen Sternen etwa, am Sankt-Alban-Rheinweg Nummer 70 , lässt es sich einmalig eidgenössisch einschneiden. Als Vorspeise sei die hausgemachte Wildterrine mit Nüsslisalat empfohlen. Als Hauptgang das Rindstatar mit Wachtelei und eingelegten Portweinzwiebelchen. Zum Finale – wir sind schließlich in der Schweiz – die Schoggivariation oder die Käseplatte.

Der Rotwein zur Begleitung kommt aus Frankreich, das vom Stadtzentrum aus sowohl mit der Bim als auch mit dem Fahrrad angenehm erreicht werden kann. Das Dreiländereck gemeinsam mit Deutschland zeigt sich in Basel von der besten Seite und freut sich, entdeckt zu werden. In diesem Sinne: Grüezi bei den Guggen!

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