Die Nachbarländer Syrien und Israel haben sich auf eine Waffenruhe verständigt. „Wir rufen Drusen, Beduinen und Sunniten auf, ihre Waffen niederzulegen und gemeinsam mit anderen Minderheiten eine neue und geeinte syrische Identität aufzubauen (...)“, schrieb der US-Gesandte Thomas Barrack.
Diese Identität solle Frieden und Wohlstand mit den Nachbarinnen und Nachbarn schaffen. Die syrische Führung bestätigte den Waffenstillstand in Drusen-Gebieten. Alle Seiten sollten die Feuerpause respektieren, die Feindseligkeiten umgehend und überall einstellen.
Wie berichtet, lieferten sich in den vergangenen Tagen drusische Milizen und sunnitische Beduinen sowie syrische Regierungstruppen Kämpfe. Israels Armee hatte sich eingemischt und Konvois der Regierungstruppen und Regierungsgebäude in Damaskus bombardiert. Das Eingreifen wurde mit dem Schutz der Drusinnen und Drusen begründet. Zugleich will Israels Regierung nach dem Sturz des syrischen Ex-Machthabers Bashar al-Assad keine militärischen Kräfte im Süden des Landes dulden.
Bei den Kämpfen sind laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 718 Menschen ums Leben gekommen. Der syrische Übergangspräsident al-Sharaa rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf und beschuldigte „gesetzlose bewaffnete Gruppierungen“ in der Provinz Suwaida. „Sie greifen zur Waffengewalt, um ihren Willen durchzusetzen und riskieren damit das Leben von Zivilisten – Kindern, Frauen und Alten“, sagte er.
Insider: Falsche Einschätzung löste Angriffe aus
Laut Insiderinnen und Insidern hat sich die syrische Regierung bei der Entsendung von Truppen in den Süden des Landes verschätzt. Damit seien die israelischen Luftangriffe auf Damaskus ausgelöst worden. Die syrische Führung sei davon ausgegangen, für den Einsatz im Süden grünes Licht von den USA und Israel erhalten zu haben. Auf der israelischen Seite war das aber nicht der Fall. Die Übergangsregierung habe ihre Annahmen unter anderem auf öffentliche und private Äußerungen des US-Sondergesandten Barrack sowie auf beginnende Sicherheitsgespräche mit Israel gestützt.
„Die humanitäre Lage in Suwaida ist kritisch. Den Menschen geht alles aus. Krankenhäuser haben zunehmend Schwierigkeiten, Verwundete und Kranke zu behandeln, und Familien können ihre Angehörigen nicht in Würde bestatten“, berichtete das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Die Bevölkerung leide unter einem Mangel an Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Strom und medizinischer Versorgung.
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