Helikopter in der Luft, Suchhunde am Boden, Grenzkontrollen im Norden Oberösterreichs – alles um einen aus der Haft entsprungenen Einbrecherkönig zu erwischen. Doch der hatte sich gar nicht so weit entfernt in einem vermeintlich sicheren Versteck verkrochen – und wurde verraten! Er ist wieder in Haft.
Der Entschluss zur Flucht war offensichtlich spontan gefallen, als der 37-jährige Tscheche die Gunst der Sekunde nutzte, als er in der Justizanstalt Linz ein ungesichertes Fenster entdeckte und Freitagvormittag türmte.
Denn er wusste offenbar nicht wirklich, wohin er sollte und wandte sich an jemanden, der eigentlich nicht mehr Teil seines Lebens war. Nämlich seine Ex-Freundin, die im Süden von Linz lebt. Er dürfte im Laufe des Freitags einfach vor ihrer Tür gestanden sein, nachdem er sich die knapp fünf Kilometer von der Linzer Pochestraße zur Adresse in der Schumannstraße unerkannt durchgeschlagen hatte.
Kein Widerstand bei Festnahme
Sein Glück dürfte gewesen sein, dass die Fahndung sich eher auf den Norden der Stadt konzentrierte, da man davon ausging, dass der Tscheche sich in seine Heimat absetzen wird.
Doch er bekam Einlass bei seiner „Ex“, durfte bleiben. Doch offenbar war seine Anwesenheit im Haus nicht unbemerkt geblieben und die Nachricht von der Flucht des Serien-Einbrechers, der in Linz in einem halben Jahr 14 Mal zugeschlagen haben soll und aus Hotels und Mehrparteienhäusern vor allem E-Bikes und -Scooter im Wert von mehr als 60.000 Euro gestohlen haben soll, war allen bekannt. Ein Zeuge, der den Tschechen kannte und erkannte, schlug schließlich bei der Polizei Alarm. Diese klingelte um 22.30 Uhr bei der Wohnung der Ex-Freundin des Geflüchteten. Der Flüchtige machte keine Anstalten, nochmal entkommen zu wollen und ließ sich widerstandslos verhaften.
Mehrere Wochen Verzögerung
Der 37-Jährige wurde wieder in die Justizanstalt Linz eingeliefert. Konsequenz seines Ausbruchs ist jedenfalls, dass er länger in U-Haft bleibt. Denn der für Montag anberaumte Schöffenprozess wurde nach der Flucht sofort abgesagt und bis wieder alle nötigen Personen geladen sind, dauert es mehrere Wochen. Die wird der Ausbrecher in der Justizanstalt Linz verbringen, wo man jetzt ein besonders aufmerksames Auge auf ihn werfen wird.
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