Bei Einvernahme

Amokläufer tischte der Polizei nur Märchen auf

Oberösterreich
18.01.2023 06:00

Tausend und eine Nacht statt tausend und eine Tat: Jener Iraker (41), der  mit seinem Amoklauf quer durch Linz für Schlagzeilen gesorgt hatte, erwies sich bei seiner Einvernahme als Märchenonkel erster Güte. Er behauptete, seine Frau (42) sei ihm ins Messer gefallen. Eine bei Tätern beliebte Ausrede.

Das Opfer hatte laut Polizei einen Stich im Bauch, einen im Rücken sowie einen Schnitt im Brustbereich. Doch damit nicht genug der fantastischen Ausreden. Der Vorbestrafte hatte auch eine zumindest originelle Erklärung parat, warum er zwei Polizisten beim Larnhauserweg am Linzer Stadtrand umgefahren haben soll: Das Auto sei aus der Kolonne ausgebrochen, auf den Gehsteig und in die beiden Beamten gerast. Er hingegen habe keineswegs auf die beiden Uniformierten hingelenkt – also quasi statt ein Amokläufer im Blutrausch ein Opfer der Kfz-Technik.

Und noch besser Laut seiner Aussage wollte der Beschuldigte dem schwer verletzten Polizisten helfen. Er habe diesem das Sturmgewehr nur weggenommen, um sich später damit selbst zu richten. Außerdem sei er schwer betrunken gewesen. Laut Vortest waren es allerdings nur 0,6 Promille.

Mehrere Gutachten beantragt
Mehrere Gutachten sind in Auftrag gegeben. Die Ermittlungen dürften aber in sechs Monaten fertig sein, so Reinhard Steiner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz. Ermittelt wird, wie berichtet, wegen dreifachen Mordversuchs. Die niedergestochene Ehefrau und die beiden schwer verletzten Polizisten wurden laut Auskunft des Uniklinikums bereits in häusliche Pflege entlassen.

Beliebte Ausrede bei Straftätern
Angebliche „Stolpereien“ der Opfer sind beliebte Ausreden der Täter. Auch in Steyr log jener Afghane, der 16-Jährige erstach. Während eines „harmlosen Eifersuchtsstreits“ seien er und das Mädchen in dem Zimmer umhergelaufen, „in betrunkenem Zustand, ich hielt ein Messer in der Hand, weil ich Brot aufschneiden wollte - und irgendwie ist es dann passiert, dass meine Freundin stolperte, und mit dem Rücken auf die Klinge fiel.“ So verantwortete sich Saber A. (damals 17), nachdem er am 8. Dezember 2018 seine 16-jährige Freundin Michelle in deren Kinderzimmer in Steyr erstochen hatte. Das Gericht glaubte ihm keine Sekunde. Der Mörder wurde zu 13,5 Jahren verurteilt.

Auch in Linz war es ähnlich
Auch bei einem Prozess in Linz war es ähnlich. „Acht Messerstiche waren angeblich ,ein Versehen‘“ titelte die Krone am 1. April 2021: Um die Besuchsregelung für den gemeinsamen Sohn (2) ging es im Streit zwischen der Mutter (17) und dem Vater, einem Asylwerber aus Afghanistan (20). Mit acht Messerstichen - vor allem am Hals - soll der Täter dabei seine Freundin mit zwei Messern verletzt haben. Beim Prozess sagte der Angeklagte, es habe ein Gerangel gegeben: „Dabei hat das Messer ihren Hals erwischt.“ Das Urteil: 13 Jahre Haft.

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