15 starben dabei

Tausende Ukrainer wollen sich Wehrdienst entziehen

Ukraine-Krieg
30.12.2022 22:27

Seit Kriegsbeginn haben mehrere Tausend junge Ukrainer versucht, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Bisher sind laut den ukrainischen Grenztruppen knapp 12.000 Männer gefasst worden, als sie versuchten, die Grenze in Richtung westliches Ausland zu überqueren. 15 Männer kamen gar ums Leben.

Zwei Männer sollen etwa in den Karpaten auf dem Weg nach Rumänien erfroren sein. Die Ausreise aus der Ukraine ist für viele Männer derzeit illegal. So ist der Wehrdienst zwischen 18 und 27 Jahren Pflicht. Hinzu kommt, dass die Ausreise für Männer zwischen 18 und 60 Jahren nach dem ukrainischen Kriegsrecht derzeit grundsätzlich verboten ist. Ausnahmen sind zum Beispiel für Familienväter vorgesehen, die drei oder mehr minderjährige Kinder zu versorgen haben. Studenten müssen nicht an die Front, dürfen laut Gesetz aber ebenfalls nicht ausreisen.

Versucht haben das seit Kriegsbeginn ungefähr 12.000 Männer, wie die ukrainischen Grenztruppen am Freitag mitteilten. 15 Männer seien bei der illegalen Grenzüberquerung ums Leben gekommen. Einige Flüchtlinge sollen versucht haben, Beamtinnen und Beamte zu bestechen oder mit gefälschten Dokumenten über die Grenze zu gelangen. Wer illegal über die Grenze gelangen will und dabei erwischt wird, muss mit Strafen rechnen. Ursprünglich hätte die Wehrpflicht in der Ukraine bereits 2014 abgeschafft werden sollen, wurde dann aufgrund der „Verschlechterung der Sicherheitslage im Osten und Süden des Landes“ jedoch beibehalten.

Fluchtversuche auch aus Russland
In Russland versuchten bis dato ebenfalls tausende junge Männer, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Dort gilt die Pflicht, wie beim Kriegsgegner, zwischen 18 und 27 Jahren. Ausgenommen sind unter anderem Studenten. Dass Wehrpflichtige in der Ukraine eingesetzt werden, dementierte der Kreml anfangs. Wenig später hieß es jedoch, dass ein Teil zur „militärischen Spezialoperation“ herangezogen worden sei, wenngleich von einem Fehler die Rede war und davon, dass diese Männer wieder zurück nach Russland geschickt werden würden.

Wehrpflichtige zu Krieg gezwungen
Berichten unabhängiger russischer Medien und Organisationen nach ist diese Version nicht glaubwürdig. Einige wehrpflichtige Männer sollten unter Druck Verträge mit der russischen Armee unterzeichnet haben und daraufhin an die Front geschickt worden sein.

Tausend anderen Russen gelang es hingegen, unmittelbar nach der Teilmobilmachung im September noch zu fliehen. Vor allem in einigen ehemaligen Sowjetrepubliken wie Armenien entstanden kleinere russische Kolonien.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele