Die Weichen sind gestellt: Mit dem einstimmigen Beschluss der Landeswahlbehörde über die antretenden Listen und deren Kandidaten wurde am Mittwoch der Countdown zur Landtagswahl am 29. Jänner 2023 nun offiziell gestartet. Insgesamt sind 1,288.838 Wahlberechtigte zu den Urnen gerufen.
Wenn in einem Monat ein neuer Landtag gewählt wird, haben rund 33.000 haupt- und ehrenamtliche Helfer ihren großen Tag. Sie sind für die Abwicklung in den Gemeinden, Bezirken und Magistraten verantwortlich. Denn spätestens um 17 Uhr ist der Wahltag zwar für die 1,2 Millionen Wahlberechtigten gelaufen, das große Auszählen startet dann aber erst. „Wir rechnen mit einem vorläufigen Endergebnis gegen 21 Uhr“, ist Landtagspräsident Karl Wilfing optimistisch. Mit ausgezählt werden auch die Briefwahlstimmen – sofern diese rechtzeitig im richtigen Sprengel eintreffen. Bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2018 machten diese immerhin 108.632 Stimmen aus. Tendenz steigend.
Waldviertel fällt um Stimmen um
Nicht so bei den Wahlberechtigten selbst: Aufgrund der Zweitwohnsitzerreform ging die Zahl landesweit um 7,5 Prozent zurück, dazu komme der Bevölkerungsrückgang. Es verwundert daher nicht, dass das größte Minus im Waldviertel zu finden ist. Um 17,6 Prozent ging die Zahl der Wahlberechtigten im Bezirk Gmünd zurück, gefolgt von Horn und Waidhofen an der Thaya. Einzig die Stadt Wiener Neustadt konnte im Vergleich zu vor fünf Jahren einen Zuwachs verzeichnen, auch wenn dieser mit 0,54% ein hauchdünner ist.
MFG kandidiert gleich „doppelt“
Wie berichtet, treten nur die fünf Landtagsparteien auch im ganzen Land an: Die meisten Kandidaten hat die ÖVP mit 335 Namen. Die FPÖ konnte gleichviele Plätze auf den Landes- und Bezirkslisten besetzen, allerdings nur durch diverse Doppelnennungen. Ihr Kontingent nicht voll ausgeschöpft hat hingegen die SPÖ mit „nur“ 326 Kandidaten. Die Grünen gehen mit 266 Bewerbern an den Start, die Neos mit 159. Die KPÖ kandidiert lediglich in vier Wahlkreisen und stellt 43 Kandidaten, die neue Liste „Dein Ziel“ – eine Splittergruppe der MFG, die in fünf Bezirken mit 27 Namen vertreten ist – geht sogar nur in Waidhofen an der Thaya an den Start. Zu fünft.
„Person vor Partei“ behält Gültigkeit
Wilfing betonte erneut eine Eigenheit der blau-gelben Wahlordnung: Vorzugsstimmen für einen einzelnen Kandidaten stechen nämlich im Streitfall die Partei. Das vorherige Kreuzerl ist aber nicht ungültig – es wandert zur Liste des extra angegebenen Kandidaten. Die meiste Auswahl haben die Bürger übrigens in Amstetten und St. Pölten, hier stehen gleich sieben unterschiedliche Listen auf dem Wahlzettel. Für deren Druck und sämtliche Aushänge heuer 36 Tonnen Papier benötigt werden.
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