Arzt verurteilt

Patientinnen nach Sedierung sexuell missbraucht

Gericht
21.12.2022 16:03

Als „sexuelle Halluzination“ tut ein burgenländischer Arzt den sexuellen Missbrauch an vier Patientinnen ab - für den er jetzt im LG Eisenstadt verurteilt wurde. Der Arzt meint, dass die Narkotika Wahnvorstellungen ausgelöst hätten. Das glaubt das Gericht aber nicht: drei Jahre Haft, zwei davon bedingt.

Bis zur letzten Sekunde des Prozesses bestritt der Arzt die angeklagten Vorwürfe gegen ihn. Das Gericht glaubt aber den vier Frauen, die er sexuell missbraucht hat. Als Patientinnen ließen sie sich eine Magen- bzw. Darmspiegelung in der Praxis des 46-Jährigen machen. Diese Behandlung kann auch unter Narkose durchgeführt werden - das wurde in Anspruch genommen. 

Zu viele Zufälle auf einmal
Nach dem Eingriff soll der Arzt die Frauen im Aufwachraum an den Brüsten und dem Genitalbereich berührt haben. Während sie völlig wehrlos auf der Liege lagen. Das erzählten die vier Opfer völlig übereinstimmend. Die Richterin meint deswegen: „Innerhalb von vier Monaten vier ziemlich gleichartige Fälle in einer Ordination, wo vorher jahrelang nichts war und auch nachher keine weiteren Fälle vorgefallen sind - über dieses Argument kann man nicht hinwegsehen.“

Der Mediziner beharrt aber darauf, dass der Tathergang gar nicht möglich sei: Er sei nie mit seinen Patienten alleine in einem Raum. Mindestens eine Ordinationshilfe sei ebenfalls immer anwesend. 

Haftstrafe für den Mediziner
Laut Richterin sei es im Alltag aber kaum vorstellbar, dass er nie auch nur für eine Sekunde mit den Frauen alleine gewesen wäre. Sie sieht sehr wohl eine Möglichkeit für den 46-Jährigen, diese Taten zu begehen. Deswegen erfolgt ein Schuldspruch: drei Jahre Haft, davon sind zwei bedingt. Er kündigt sofort Berufung sowie Nichtigkeitsbeschwerde gegen das Urteil an, es ist somit noch nicht rechtskräftig.

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