Niedriger Lohn

Was vom Pflegebonus der Regierung übrig bleibt

Burgenland
20.12.2022 09:00

„Helden der Krise“ fühlen sich von der Politik völlig im Stich gelassen. Die Mitarbeiter sind an ihre körperlichen und vor allem psychischen Grenzen gegangen. Es werden endlich bessere Rahmenbedingungen für die Pfleger gefordert. 

Der Ärger über den Pflegebonus ebbt nicht ab. Wie berichtet, hat die Bundesregierung den Pflegekräften einen Bonus von 2000 Euro in Aussicht gestellt. Aber nur ein Teil davon komme wirklich bei den Betroffenen an, kritisieren vida-Landesvorsitzender Erich Mauersics und ÖGB-Frauen-Vorsitzende Bianca Graf, die auch Betriebsrätin im Spital Oberwart ist.

Wenig Lohn
Tatsächlich seien rund 1580 Euro auf dem Lohnzettel aufgeschienen, rechne man die Abzüge weg, würden die Mitarbeiter gerade einmal 1100 Euro erhalten. Wer damit einkaufe oder tanke, zahle nochmal Mehrwert- und CO2-Steuer. Der Staat hole sich somit an die 1200 Euro wieder zurück.

An den eigenen Grenzen
Wertschätzung sehe anders aus, sind sich Mauersics und Graf einig. Einige Betroffene, die heuer in Pension gehen, würden komplett um den Bonus umfallen. Hebammen und Assistenzberufe seien überhaupt ausgenommen. Für Mauersics eine Verhöhnung einer Berufsgruppe, die im Zuge der Corona-Pandemie bis an ihre körperlichen und psychischen Grenzen gegangen ist, unzählige Überstunden geleistet hat und sogar Übergriffen ausgesetzt war.

Schon jetzt fehlt es in der Branche an Kräften. Die Arbeit ist anstrengend und oft auch belastend, die Verantwortung gleichzeitig sehr groß. Viele würden aufgeben oder zumindest mit dem Gedanken spielen, sagt Graf. Manche würden die Ausbildung machen und wieder hinschmeißen, nachdem sie die harte Realität kennenlernen. „Das war schon vor Corona so, aber durch die Pandemie hat es sich weiter zugespitzt.“

Bonus gefordert
Es brauche nicht nur einen Pflegebonus, der diesen Namen verdiene, sondern auch eine Gehaltserhöhung und bessere Arbeitsbedingungen. Hier könnte der Bund etwa durch eine Änderung des Betreuungsschlüssels aktiv werden und für mehr Personal sorgen. „Denn wenn die Rahmenbedingungen passen, kann es ein sehr schöner Beruf sein“, erklärt die ÖGB-Frauen-Vorsitzende.

Hoffen auf laufende Gehaltsverhandlung
Zumindest einen positiven Ausblick gibt es: Bei den derzeit laufenden Gehaltsverhandlungen mit dem Land sei davon auszugehen, dass der Abschluss besser ausfallen werde, als auf Bundesebene, gibt sich Graf zuversichtlich. Insgesamt sind im Burgenland 4488 Menschen in der Pflege beschäftigt, über drei Viertel davon sind Frauen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Burgenland Wetter
4° / 12°
stark bewölkt
1° / 14°
wolkig
3° / 11°
bedeckt
3° / 13°
einzelne Regenschauer
2° / 11°
leichter Regen



Kostenlose Spiele