Erster Windpark

Strom vom Windsfeld reicht für zwei Bezirke

(Bild: Gerhard Schiel)

Flachau beschloss die Flächenwidmung für den Windpark am Windsfeld. Der Pongau und der Lungau könnten mit dem entstehenden Strom zur Gänze versorgt werden.

Zweieinhalb Jahre lang ist am Windsfeld gemessen worden, ob der Wind für die Stromproduktion ausreichend bläst. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Acht bis elf Windräder sollen in Flachauwinkl, kaum einsichtig oberhalb des Tauerntunnel-Nordportals, entstehen. Am Mittwoch hat die Gemeindevertretung die Flächen-Umwidmung beschlossen.

Nach dem Beschluss wartet nun auf die Betreiber viel Arbeit. „Wir werden das Projekt jetzt konkretisieren. Das wollen wir in den nächsten ein bis zwei Monaten schaffen“, sagt Marcus Scherer, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft.

Am Windsfeld in Flachauwinkl sollen acht bis elf Windräder entstehen.

(Bild: Gerhard Schiel)

Das heißt, Verhandlungen mit Windrad-Lieferanten führen, die Zahl der Windräder exakt festlegen und die Planungen für die Zufahrtswege dementsprechend anpassen. Dann werden die UVP-Unterlagen vorbereitet, um sie im zweiten Halbjahr 2023 einzureichen. Was jetzt schon klar ist: „Wir wissen, dass wir das Projekt wirtschaftlich betreiben können“, sagt Scherer.

Die Windräder werden sich wohl frühestens 2027 drehen.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Wind liefert genug Strom für 40.000 Haushalte
Die Dimensionen des geplanten Windparks sind beachtlich. Die Windräder sollen auf rund 40 Megawatt Gesamtleistung kommen. Das soll sich über das gesamte Jahr auf 100 bis 120 Gigawattstunden Strom belaufen. Genug Energie um etwa 40.000 Haushalte zu beliefern. Das reicht, um den gesamten Pongau und Lungau zu versorgen. Die Rotoren der Windräder sollen 120 bis 150 Meter Durchmesser haben, die Masten rund 100 Meter hoch sein.

Zum Einsatz soll auch ein technischer Vogeldetektor kommen, der das Windrad automatisch abschaltet, wenn ein Vogelschwarm im Anflug ist. „Wir finden, besser auf einer Alm zehn Windräder als auf zehn Almen ein Windrad“, meint Scherer. Nach wie vor kritisch sieht der Salzburger Alpenverein das Projekt. „Es tut mir Leid, dass die Gemeinde diesen Beschluss gefasst hat“, sagt der stellvertretende Landesvorsitzende Peter Kraus.