Formen zum Backen

Welser ist der letzte Kekse-Flüsterer Österreichs

Was Sepp Krifka Freude macht? „Zu sehen, wie die Menschen lächeln, wenn sie aus so vielen verschiedenen Formen auswählen können.“

(Bild: Markus Wenzel)

Von Herzen über Einhörner bis zu Schneemännern: Der letzte Keksausstecher-Hersteller Österreichs sorgt in Wels dafür, dass der Kreativität beim Backen keine Grenzen gesetzt sind. Obwohl Sepp Krifka 70 Jahre alt ist, denkt er nicht ans aufhören: „Die Leute brauchen Keksausstecher.“

„Wenn’s ums Testen von neuen Ausstechern geht, dann übernehme ich selbst das Kekse backen. Aber jetzt hab’ ich keine Zeit dazu", sagt Sepp Krifka und greift zum Holzhammer. Zweimal klopft er auf die beiden Edelstahlstreifen, die er dann über der Form auf dem Stock biegt, den er zwischen seinen Füßen eingeklemmt hat. Ausstecher für große Lebkuchenherzen entstehen gerade. Später wird jedes Herz noch punktgeschweißt, um die Form zu schließen und damit das Produkt fertigzustellen.

Von Einhörnern bis Lebkuchenmännern, von Schneeflocken bis Kleeblättern: In puncto Formen ist fast alles möglich.

(Bild: Markus Wenzel)

Unterschiedliches Werkzeug liegt in der „Back- und Koch-Manufactur“ griffbereit, Kombizangen oder Blechscheren zum Beispiel. „Ich brauch’ ständig etwas“, sagt Krifka. Der letzte Keksausstecher-Hersteller Österreichs arbeitet allein, nimmt Bestellungen auf, produziert, schreibt Rechnungen, verschickt die Ware.

Auf vielen Weihnachtsmärkten gibt‘s seine Produkte
Von Herzen bis zu Schneemännern: Der gelernte Galanterie-Spenglermeister beliefert mit seinen Formen Einzel- und Großhändler, auch die Firma Schildmair in Wels ist darunter. Dazu ist er auch auf Weihnachtsmärkten vertreten: in Linz am Hauptplatz und im Volksgarten oder bis Sonntag noch in St. Gilgen.

Einige Formen werden händisch vom Welser aus Edelstahlstreifen gebogen, bei anderen übernehmen das Maschinen. Am Ende wird jede Form noch punktgeschweißt.

(Bild: Markus Wenzel)

„Ich kann nicht aufhören“
Die Vorstellungen von Kindern in puncto Keksen verlangen ihm einiges ab: „Buben wollen keinen Tannenbaum essen, sondern einen Dinosaurier.“ Bei den Mädchen sind Einhörner und Pferde gefragt. An den Ruhestand denkt er auch mit 70 noch nicht: „Die Leute brauchen Keksausstecher. Ich kann nicht aufhören."