Politik kurz notiert

Innsbruck: Verkehrsstudie am Tag des Verkehrschaos

Tirol
29.11.2022 17:00

Während der Streik die Nerven der Verkehrsteilnehmer strapazierte, wurde in Innsbruck eine Studie zu Mobilität und Kaufkraft vorgestellt. Vizebürgermeister Johannes Anzengruber spricht sich derweil in Anbetracht der Strompreise für Ratenzahlung aus. Und die Tiroler Landesmuseen rüsten sich für den Fall von Klimaaktivismus.

Ausgerechnet am Streik-Tag, an dem Öffis still standen, präsentierten Verkehrs-StR Uschi Schwarzl, BM Georg Willi und Christian Baumann vom Meinungsforschungsinstitut Spectra eine Studie zur Mobilität und Kaufkraft in der Innsbrucker Innenstadt. Kaufkraft und Mobilität in Zusammenhang setzen sei in Österreich einzigartig. Das Ergebnis: Während nur rund 30 Prozent der Radler mit leerem Radkorb heimfahren, kaufen über 60 Prozent der Menschen, die mit dem Pkw in die Innenstadt fahren, nichts ein.

In der Gastronomie sei es ähnlich: 56% des Umsatzes kommt von Radfahrern, 38% von Öffi-Nutzern und 36% von Autofahrern. Von den wöchentlich 3,5 Millionen Euro Einnahmen kommen 63% von Käufern, die mit dem Rad, den Öffis oder zu Fuß gekommen sind und 37% von Pkw- bzw. Motorradfahrern. Wenn man allerdings alle Mobilitäts-Arten getrennt betrachtet, lassen die Pkw-Fahrer mit 1.225.200 Euro am meisten Geld liegen, gefolgt von den Öffi-Nutzern.

Apell: Beratungsstellen aufsuchen
In Anbetracht der Strompreise spricht sich Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber für das Ermöglichen von Teil- und Ratenzahlungen, die Schaffung eines Stromhilfefonds oder für einen generellen Abschaltverzicht im Winter aus. Die Schulden würden selbstredend bestehen bleiben. Er ruft außerdem dazu auf, in den eigenen vier Wänden auf so viel Energie wie möglich zu verzichten. Als Soforthilfsmaßnahme gegen Delogierungen sollen Mietzinsbeihilfe und Heizkostenzuschüsse erhöht und der Bezieherkreis erweitert werden. Menschen, die von Delogierung bedroht sind, sollen sich außerdem umgehend an die Beratungsstelle der Delogierungsprävention Tirol wenden.

Landesmuseen rüsten sich gegen Attacken
Weltweit nimmt der Klima-Protest extremere Züge an. Um für mehr Klimaschutz zu protestieren, werden Hörsäle besetzt oder Straßen blockiert. Aber auch die Kunst ist vor Aktivisten nicht mehr sicher. In mehreren Museen beschädigten sie Kunstwerke und Bilder. Auch in Tirol herrscht Sorge, dass wertvolle Kunstwerke Opfer von überzogenen Aktionen werden könnten. Die Tiroler Landesmuseen haben sich für Angriffe bereits gerüstet und die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

„Das Personal wurde angewiesen, mehr in Ausstellungsräumen zu patrouillieren, und am Eingang wird strenger kontrolliert“, berichtet Kulturreferent LH Anton Mattle auf Anfrage der „Krone“. Für den traurigen Fall der Fälle gebe es Notfallkits, mit denen „Erste Hilfe“ für das beschädigte Kunstwerk geleistet werden kann. „Wir teilen die Sorgen der jungen Generation und wollen möglichst rasch aus Kohle, Öl und Gas. Sachbeschädigung und Blockaden sind aber der falsche Weg“, betont LH Mattle.

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