Feuersbrunst angeklagt

Firmenpleite: Aus Verzweiflung Benzin verschüttet

Wien
25.10.2022 06:00

Ein Geschäftspartner gab seinem „Chef“ schuld, dass sein Subunternehmen im Lockdown pleite ging. Und er bislang noch kein Geld von alten Aufträgen bekommen hätte. Also wollte er das Büro anzünden - sagt der Staatsanwalt.

Nicht mehr ein und aus will der Angeklagte (39) gewusst haben. Sein Geschäftspartner soll ihm Geld geschuldet haben, viel Geld, und ihm auch gedroht haben. Sagt er vor Gericht in Wien. Da schnappte er sich einen Benzinkanister und marschierte ins Büro des Unternehmers - „nur, um ihm zu zeigen, dass ich keine Angst habe vor seinen Leuten. Und keine Angst vor dem Tod.“ Doch der Unternehmer war nicht da - er bevorzugte ein Tennismatch zu spielen.

Nerven gingen mit ihm durch
Richter Andreas Böhm lässt das goldene Feuerzeug aufschnappen, das der Mann bei sich trug. Warum? „Das habe ich immer bei mir, das beruhigt mich.“ Nicht, um Feuer zu legen? „Nein.“ - Zuvor sagte der Angeklagte aber aus, dass er sich selbst in Brand stecken wollte, „damit er sieht, was er angerichtet hat“. Weil seine Firma - ein Sub-Sub-Unternehmen des Chefs - Lockdown-bedingt pleite ging.

Herr Rat hakt nach: „Wir leben hier in einem Rechtsstaat. Man kann auch klagen, wenn man noch Geld bekommt.“ Doch da waren schon die Nerven mit dem Mann durchgegangen. Benetzte sich selbst mit Benzin, hielt das Feuerzeug in der Hand. Sekretärin und Assistentin erschraken - und riefen die Polizei.  Im Spital landete der Verzweifelte dennoch, er verätzte sich nämlich mit dem ausgeschütteten Benzin ...

Nötigung statt Brandstiftung
Das Urteil lautete 18 Monate, davon 3 Haft. Aber nicht wegen versuchter Herbeiführung einer Feuersbrunst, sondern wegen Nötigung und Sachbeschädigung. Teppich und Sofa stanken dermaßen nach Benzin, dass sie professionell gereinigt werden mussten.

Gabriela Gödel
Gabriela Gödel
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