Lage angespannt

Zivilisten sollen Cherson „sofort“ verlassen

Ausland
22.10.2022 14:43

Angesichts des Vormarschs der ukrainischen Streitkräfte haben die pro-russischen Behörden am Samstag alle Zivilisten aufgefordert, die südukrainische Stadt Cherson „sofort“ zu verlassen. Wegen der angespannten Lage an der Front, der erhöhten Gefahr von Bombardierungen der Stadt und der „Bedrohung durch terroristische Anschläge“ müssten alle Zivilisten die Stadt umgehend verlassen und zur linken Seite des Flusses Dnipro übersetzen, teilte die Besatzungsverwaltung auf Telegram mit. 

Die Evakuierungen über den an Cherson grenzenden Fluss sind seit Mittwoch im Gange. Bis zu 60.000 Zivilisten sollten in russisch besetztes Gebiet gebracht werden, hieß es damals. Angesichts einer erwarteten Offensive ukrainischer Truppen zur Rückeroberung der Stadt haben bereits in den vergangenen Tagen Tausende Zivilisten den Fluss in östlicher Richtung überquert.

Angriffe auf Energieversorger
Unterdessen griff Russland nach ukrainischen Angaben am Samstag erneut Infrastruktur der Energieversorgung im Westen der Ukraine an. Bei den Raketenangriffen seien mehrere Energieanlagen getroffen worden, meldete der Versorger Ukrenergo.

Das Ausmaß der Schäden sei „mit den Folgen der Angriffe vom 10. bis 12. Oktober vergleichbar oder könnte diese sogar noch übertreffen“, so Ukrenergo. Beamte in mehreren Regionen berichteten von Stromausfällen.

Landesweiter Luftalarm
Mit neuen Raketenangriffen auf die Ukraine löste Russland am Samstag landesweit Luftalarm aus. Ukrainische Behörden und Medien berichteten über Explosionen in Riwne im Nordwesten des Landes, im Gebiet Kiew, in Odessa und anderen Regionen. Die Luftabwehr sei aktiv, teilte die Behörden in Kiew mit.

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Der Luftalarm geht weiter. Bleiben Sie in den Schutzbunkern und achten Sie auf Ihre Sicherheit.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko

Der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Olexij Arestowytsch, sagte, dass fünf auf Kiew gerichtete Raketen abgefangen worden seien. Den Abschuss der Raketen in Kiew bestätigte auch Bürgermeister Vitali Klitschko. „Der Luftalarm geht weiter. Bleiben Sie in den Schutzbunkern und achten Sie auf Ihre Sicherheit“, sagt er.

Energie-Infrastruktur stark beschädigt
Immer wieder kommt es zu größeren Stromausfällen. Die Menschen im ganzen Land sind zum Energiesparen aufgerufen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte gesagt, dass durch die russischen Angriffe inzwischen 40 Prozent der Energie-Infrastruktur des Landes zerstört seien.

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