Mit fünf Kugeln aus einer Schusswaffe wollte ein junger Mann aus Nordmazedonien das Leben seiner Freundin und des ungeborenen Kindes auslöschen. Beim Prozess dann die große Überraschung.
Beschimpft und geschlagen habe ihr Partner sie. Außerdem soll der Nordmazedonier sie mit dem Tod bedroht haben. Das gab die völlig eingeschüchterte und verängstigte hochschwangere 22-jährige Kosovarin in ihrer Anzeige bei der Polizei im Südburgenland an.
Er hat gesagt, ich werde unser gemeinsames Kind nicht gebären, weil er mir fünf Kugeln in den Bauch jagen wird.
Das Opfer
Die Staatsanwaltschaft klagte den 28-Jährigen deshalb wegen gefährlicher Drohung an. Beim Prozess in Eisenstadt erschien der Beschuldigte in trauter Zweisamkeit mit seinem mutmaßlichen Opfer und behauptete zunächst, er verstehe nur schlecht Deutsch. „Warum haben Sie dann bei der Polizei angegeben, dass Sie keinen Dolmetscher brauchen?“, hakte die Richterin nach. Darauf hatte der Nordmazedonier keine wirklich befriedigende Antwort.
„Opfer“ heiratete Angeklagten
Frau Rat verhandelte also, sprach besonders langsam und vergewisserte sich, dass der Mann ihren Ausführungen auch tatsächlich folgen konnte. Bei der Einvernahme der 22-Jährigen dann die große Überraschung: „Wir haben uns versöhnt, ich möchte nicht mehr über die Vergangenheit sprechen und entschlage mich meiner Aussage. Wir haben nämlich sogar geheiratet.“ Weil damit kurioserweise die bei der Polizei gemachten Aussagen des Opfers nicht mehr verwendet werden durften, musste der Angeklagte freigesprochen werden.
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