Umstrittener Deal

Gemeinde verkauft beliebte Straße um 6400 Euro

Oberösterreich
14.10.2022 13:00

In Laakirchen sorgt ein Grundstücks-Erwerb für Diskussionen. Die Stadtgemeinde veräußerte eine beliebte Abkürzung an einen Hausbesitzer. Dieser wird den Weg nach einem Gemeinderatsbeschluss nun sogar zum Ärger der Anrainer auflassen müssen.

Der Verkauf einer Straße lässt in Laakirchen die Wogen hochgehen. Konkret geht es um einen Güterweg in der Ortschaft Kranabeth, den die Gemeinde um einen Quadratmeterpreis von 8,7 Euro und damit um insgesamt 6400 Euro abgab. Gekauft hat das öffentliche Gut der einzige Hausbesitzer entlang des Weges, der seit vielen Jahren eine beliebte Abkürzung von der Ortschaft In der Roith ins Ortszentrum ist. Nun scheint das Aus für die Route aber besiegelt zu sein.

Auch Straßenmeister für Auflassung
Der Gemeinderat sprach sich mehrheitlich für die Auflassung und „Rekultivierung“ des Weges aus. Begründet wurde das im Stadtparlament mit den Problemen mit dem Oberflächenwasser. Außerdem spare sich die Gemeinde künftig die Betreuung und Erhaltung des Straßenstückes.Der Straßenmeister, der laut einem Anrainer, dem Hausbesitzer nahe stehen soll, empfahl die Auflassung aus Sicherheitsgründen. Gefahr ortete er bei der Einmündung in die Landesstraße.

Zitat Icon

Dass die Gemeinde die Nebenkosten trägt, war eine Verhandlungssache. Die ganze Rekultivierung kostet ja auch etwas.

Fritz Feichtinger, SPÖ-Bürgermeister

Ein Anrainer schüttelt den Kopf: „Durch die Auflassung der Straße droht unseren Kindern erst recht mehr Gefahr. Sie müssen, wenn sie mit dem Rad zur Schule wollen, auf einer Raserstrecke fahren. Hier sind Autos oft 140 km/h unterwegs. Deshalb haben wir um einen Radweg gebeten, leider wurde dieser auch abgelehnt.

Vorwurf der Freunderlwirtschaft
Der Anrainer ortet bei dem Deal Freunderlwirtschaft – da die Gemeinde beim Verkauf die Kosten von rund 1470 € für den Grundbucheintrag oder die Vermessung übernahm. Im Gemeinderat merkte Andreas Holzleithner (VP) an, dass dies unüblich sei. SP-Stadtchef Fritz Feichtinger meinte, es handle sich in diesem Fall um eine Verhandlungssache.

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