Innsbruck Tourismus bastelt seit dem Sommer mit sieben Gemeinden an Maßnahmen zur Reduktion des Individualverkehrs. Der Status quo ist erhoben, nun geht es ums Eingemachte. Kommunen mit unterschiedlichen Perspektiven.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Angelehnt an die weisen Worte Erich Kästners startete Innsbruck Tourismus im Sommer gemeinsam mit den Gemeinden Silz, Mötz, Stams und Rietz und jenen des Mieminger Plateaus ein so genanntes „Nachhaltiges Mobilitätskonzept“. Klares Ziel: Reduktion des Individualverkehrs von Einheimischen und Gästen. Auch die Klima- und Modellregion Imst und die Regionalförderung sind eingebunden. Den Abschluss der ersten Phase „Problemanalyse“ bildete das Bürgerforum in Silz.
Das Thema Busverbindungen wird im Mobilitätskonzept sicher ein zentrales sein.
Helmut Köll vom Projektpartner Planoptimo
Mieminger mit den Öffis überhaupt nicht zufrieden
„Es ist bereits viel passiert und wir haben auch Einheimische und Gäste umfangreich befragt“, schildert Anton Hütter von „Hütter & Partner“ den Fortschritt. Nun waren die Forumsteilnehmer am Wort, besser gesagt am Smartphone. Nach dem Einloggen wurden die Antworten auf die gestellten Fragen in Echtzeit an die Wand projiziert, wo sich auch gleich das Hauptproblem herauskristallisierte: Die Einwohner des Mieminger Plateaus sind mit dem Öffentlichen Verkehr „überhaupt nicht zufrieden“. Der vermeintliche Hintergrund: Nach jahrelangen Bemühungen existiert immer noch keine direkte Busverbindung über Mötz zum Inntal.
„Das Thema Busverbindungen wird im Mobilitätskonzept sicher ein zentrales sein“, erklärt Helmut Köll vom Projektpartner Planoptimo, „ein gutes Angebot im öffentlichen Verkehr wurde in den Befragungen als Hauptwunsch kommuniziert.“ Die Ist-Situation sei entlarvend: 58 Prozent der Wege im Projektgebiet, das sind 26.600 Fahrten pro Tag, erledigen die Einheimischen mit dem Pkw.
Ab sofort wird an den Maßnahmen gebastelt
Gar 94% der Gäste reisen mit dem Auto an. Bei den Ausflügen holen die Öffis mit einem 61-prozentigen Pkw-Anteil zwar auf, doch eines ist allen Projektbeteiligten klar: Das muss besser werden! „Wir starten in Bälde mit der Entwicklung der Maßnahmen“, beschreibt Hütter den nächsten Schritt. Eine Fülle von Daten als Grundlage stünde nun zur Verfügung, in Arbeitsgruppen konnten sich die Teilnehmer zum Schluss noch einbringen. Man kann gespannt sein, welches Konzept nun erarbeitet wird, denn auch das Publikum in Silz ortete „große Mobilitätsdefizite“.
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