Wechsel an der Spitze

AK-Chef Hubi Hämmerle tritt nach 16 Jahren ab

Vorarlberg
30.09.2022 17:55

Bernhard Heinzle (FCG/ÖAAB) soll am 9. November bei der Arbeiterkammer-Vollversammlung zum Nachfolger bestellt werden. 

45 Jahre sind genug. Da ich im September 1977 bei Blum eine Lehre begonnen habe und seither berufstätig bin, habe ich mich entschlossen, mein Amt als AK-Präsident bei der Vollversammlung am 3. November in jüngere Hände zu legen„, ließ Hubert Hämmerle am Freitag wissen. Er habe in der vergangenen Zeit gemerkt, dass sich vieles verändere und dass es für die anstehenden Herausforderungen jemand anderen brauchen werde.

Bernhard Heinzle als „Präsident der Zukunft“

Wunschnachfolger des 61-Jährigen ist Bernhard Heinzle, der wie Hubert Hämmerle der Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen (FCG) und dem Österreichische Arbeitnehmerbund (ÖAAB) angehört. Heinzle, 1976 geboren, sei der “Präsident der Zukunft". Die Übergabe-Entscheidung sei bereits vor einem halben Jahr gefallen, der Prozess somit gut vorbereitet.

Die ÖAAB/FCG-Fraktion hat Heinzle am Donnerstagabend einstimmig nominiert. Am 3. November sollte er von der Vollversammlung der AK offiziell zum Nachfolger Hämmerles gekürt werden. Heinzle kündigte an, dass leistbares Wohnen, die Teuerung und der Fachkräftemangel Schwerpunktthemen sein werden. Von der Politik forderte er „mehr Tempo“ in der Umsetzung und ein sofortiges Preismonitoring.

Seine berufliche Laufbahn startete der designierte AK-Chef mit einer Lehre als Werkzeugmaschineur bei Mahle König in Rankweil. Seit 2000 arbeitet er bei der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), seit 2006 ist er dort Landesgeschäftsführer, seit 2015 auch Mitglied der erweiterten Bundesgeschäftsführung.

In der AK ist Heinzle seit 1999 aktiv, zunächst als Kammerrat. 2009 wurde er Landesstellenausschussvorsitzender der PV-Vorarlberg, seit 2011 ist der erfahrene Kollektivvertragsverhandler einer der AK-Vizepräsidenten. 2015 übernahm er den Fraktionsvorsitz der AAB-FCG-Fraktion, spätestens seitdem galt er als designierter Nachfolger Hämmerles.

Ab 1999 Assistent beim Lehrlingspapst Blum

Der scheidende Präsident Hämmerle war im Mai 2006 auf Langzeit-Präsident Josef Fink gefolgt. Als gelernter Mechaniker und Werkzeugmacher beim Beschlägehersteller Julius Blum GmbH war er zu Beginn des neuen Jahrtausends einer der ersten Vorarlberger, die die Berufsreifeprüfung ablegten. Im August 1999 wurde er für fünf Jahre Assistent bei „Lehrlingspapst“ Egon Blum, eine für ihn prägende Zeit. 2004 zog er als Kammerrat in die AK Vorarlberg ein und wurde zugleich Vorsitzender des AK-Bildungsausschusses. Bildung und die duale Ausbildung blieben dem 1961 geborenen Lustenauer ein zentrales Anliegen.

Parteiintern eckte er immer wieder mit öffentlicher Kritik an der ÖVP-Wirtschafts- und Sozialpolitik an. Dabei grenzte sich Hämmerle, alles andere als ein Freund des ehemaligen Kanzlers Kurz und der türkis-blauen Bundesregierung, mitunter auch vollmundig ab. 2019 verlor er bei der AK-Wahl die absolute Mehrheit, die ÖAAB/FCG-Liste kam auf 47,3 Prozent Stimmenanteil, wofür Hämmerle die Politik der türkis-blauen Bundesregierung verantwortlich machte. Er sah aber dennoch für sich “einen klaren Auftrag zum Weitermachen" und wurde erneut ohne Gegenkandidat wiederbestellt.

AK-Vizepräsidentin Manuela Auer (FSG) erwartet vom neuen AK-Präsidenten unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Arbeitnehmer. Sie bedauert, dass die ÖAAB-FCG-Fraktion die Nachfolge unter sich ausgemacht habe.

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