Mehr Flüge angekündigt
Geflüchtete zogen von US-Ferieninsel wieder um
Kurz nach ihrer unerwarteten Ankunft auf der US-Ferieninsel Martha‘s Vineyard sind viele der Flüchtlinge auf eine Militärbasis gebracht worden. Die Menschen sollen vor allem aus Venezuela kommen, berichteten US-Medien. Der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, der für den Flug verantwortlich zeichnet, kündigte bereits weitere Flüge und auch Busse mit Flüchtlingen in demokratisch geprägte Teile des Landes an.
„Wir wollen sicherstellen, dass die Steuerzahler in Florida nicht für Zehntausende oder Tausende Menschen aufkommen müssen, die illegal einreisen. Und das ist der effektivste Weg, dies zu tun“, sagte der Republikaner DeSantis. Wie berichtet, hatte er am Mittwoch unangekündigt mehrere Dutzend Flüchtlinge per Flugzeug auf die Insel Martha's Vineyard im Bundesstaat Massachusetts bringen lassen. Sie ist als nobler Ferienort bekannt, wo unter anderem namhafte Politiker und ihre Familien Urlaub machen.
Die Flüchtlinge waren vom US-Bundesstaat Texas aus über Florida auf die Insel geflogen worden, laut DeSantis freiwillig. Er behauptete, dass sie ausgewählt worden seien, weil sie eigentlich von Texas aus nach Florida hätten kommen wollen, was hohe Kosten für die Gemeinden bedeuten würde. „Das versuchen wir zu vermeiden.“ Anders wird die Situation in US-Medien beziehungsweise von den Inselbewohnern und Inselbewohnerinnen dargestellt. Viele Flüchtlinge hätten gar nicht gewusst, wohin sie eigentlich gebracht würden.
Auf Militärbasis auf Cape Cod untergebracht
Viele von ihnen wurden am Freitag schließlich auf eine Militärbasis auf Cape Cod gebracht. Dort sollen sie in Wohnheimen untergebracht und mit Lebensmitteln versorgt werden. Die Menschen sollen vor allem aus Venezuela kommen - einem Land, das seit Jahren unter einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise leidet. Ungefähr sechs Millionen Menschen haben das Land bereits verlassen.
DeSantis texanischer Kollege Greg Abbott hatte erst diese Woche Busse gechartert, um Flüchtlinge nach Washington zu bringen. Der Hintergrund der Aktionen ist die Kritik der Republikaner und Republikanerinnen an der Migrationspolitik unter US-Präsident Joe Biden. Zudem wird das Thema im Wahlkampf genutzt.
Die US-Regierung verurteilte die Aktionen bereits am Donnerstag als „grausam“ und „unmenschlich“. Julian Cyr, der für die Demokraten und Demokratinnen im Senat von Massachusetts sitzt, forderte Ermittlungen. Es müsse überprüft werden, ob Menschenhandel vorliege.



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