Ein ÖVP-Gemeinderat im niederösterreichischen Krems soll nach der Gemeinderatswahl Wut-Mails an seine Parteikollegen versandt haben. Der Schwindel flog zwar rasch auf - der Urheber ist aber unklar.
Die Gemeinderatswahl in Krems ist geschlagen, das Dirty-Campaigning damit offenbar aber noch nicht beendet. Nachdem ÖVP-Bundesrätin Doris Berger-Grabner im April und SPÖ-Stadtchef Reinhard Resch im August - die „Krone“ berichtete - Opfer von Cyberattacken wurden, hat es jetzt wieder die ÖVP erwischt. Von einer falschen Adresse aus, aber unter dem Namen des Noch-ÖVP-Gemeinderats Jürgen Kreibich, wurde eine Nachricht an die städtischen ÖVP-Granden versandt.
In dem Fake-Schrieb übt der falsche Kreibich harte Kritik am Wahlkampf, Spitzenkandidat Florian Kamleitner und sogar Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Der echte Jürgen Kreibich reagierte jedenfalls rasch und brachte den Vorfall bei der Polizei zur Anzeige
Es tut Krems nicht gut, wenn Dirty-Campaigning-Methoden, wie wir sie von Bundesebene kennen, bei uns Einzug halten.
Martin Sedelmaier, ÖVP-Stadtparteiobmann
ÖVP will rasche Aufklärung
„Solche Attacken auf uns haben nur einen einzigen Zweck: Sie sollen uns in der Arbeit für Krems in den nächsten Jahren stören. Wir haben das Schreiben unserem Anwalt zur Prüfung gegeben“, erklärt Stadtparteichef Martin Sedelmaier. Die ÖVP-Vertreter wollen den Vorfall rasch aufklären, tappen bislang aber im Dunkeln.
Die einzige „heiße“ Spur: In dem Schrieb ist von „Sektionen in der ÖVP“ die Rede. Da es diese in der ÖVP aber nicht gibt, dürfte der Täter eher kein (Partei-)Insider sein.
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