Sicher und günstig

„China-Kracher“ brillieren im EuroNCAP-Crashtest!

Motor
07.09.2022 10:00

Autos aus chinesischer Produktion mit für unsere Ohren ungewohnten Namen haben noch immer mit dem Image als gefährliche Faltschachteln zu kämpfen, die im Crashtest versagen. Dass diese Zeiten vorbei sind, zeigt der aktuelle EuroNCAP-Test des ÖAMTC, bei dem zwei der neun Kandidaten aus dem Reich der Mitte kommen: Ora Funky Cat und Wey Coffee 01. Beide ernteten volle fünf Sterne.

(Bild: kmm)

Beide stammen aus dem chinesischen „Great Wall Motors“-Konzern und werden voraussichtlich ab Herbst 2022 in Europa erhältlich sein. Ihr Ergebnis: fünf Sterne und sehr gute Werte in allen Testkriterien.

Abseits der Neulinge aus China schafften diesmal Genesis GV60 und Tesla Model Y die Höchstwertung. „Für den ebenfalls getesteten Kia Niro gilt das nur, wenn man das optionale Safety Pack dazu nimmt, in der Standard-Ausführung reicht es für vier Sterne“, hält Max Lang, Fahrsicherheitsexperte des Klubs, fest.

Vier Sterne gibt es auch für die im Wesentlichen baugleichen Citroen e-Berlingo, Opel Combo-e Life und Peugeot e-Rifter (getestet wurde der Rifter mit Verbrennungsmotor bereits 2018) sowie den Hyundai i20, der dem 2021 getesteten Hyundai Bayon entspricht.

Erwachsenensicherheit: Alle Kandidaten erreichten ausgezeichnete Werte um die 90 Prozent - nur der Hyundai i20 fällt hier mit 76 Prozent und einem erhöhten Verletzungsrisiko beim Seitenaufprall deutlich ab (aus dem gleichen Grund war der baugleiche Hyundai Bayon Schlusslicht beim Crashtest im Oktober 2021).

Kindersicherheit: Auch hier werden von aktuellen Fahrzeugen großteils Werte von deutlich über 80 Prozent erreicht. Die besten in diesem Kriterium kommen diesmal von Genesis, Tesla und Wey (jeweils 87 Prozent), am schwächsten schneidet auch hier der Hyundai i20 (82 Prozent) ab. „Sein Problem: Beim Seitenaufprall wurde beim Dummy, der ein zehnjähriges Kind darstellt, das auf einem Sitzerhöher platziert ist, eine stark erhöhte Verletzungsgefahr im Brustbereich gemessen“, berichtet Lang.

Vulnerable Verkehrsteilnehmer: „Neben der Konstruktion der Frontpartie spielen auch in diesem Kriterium elektronische Assistenzsysteme eine wichtige Rolle. In punkto Bauweise stagnieren die meisten Modelle seit einiger Zeit - so sind es meist immer noch die harten A-Säulen und oft auch Teile der Motorhaube und Windschutzscheibe, die bei einem Zusammenprall zu schweren Verletzungen bei Fußgängern und Radfahrern führen“, sagt der Experte. „Allerdings können automatische Notbremsassistenten, die diese Verkehrsteilnehmer erkennen, helfen Unfälle zu vermeiden.“ Hier gibt es ebenfalls wenig zu beanstanden - am häufigsten treten Probleme auf, wenn das System beim Reversieren oder beim Rechtsabbiegen einen Passanten nicht erkennt.

Sicherheitsassistenten: Im aktuellen Test setzt der Tesla in diesem Kriterium mit einem Wert von 98 Prozent die Maßstäbe, aber auch die chinesischen Modelle sind mit 93 (Ora Funky Cat) bzw. 94 Prozent (Wey Coffee 01) sehr gut mit Assistenten ausgestattet. Als weniger gelungen betrachtet der ÖAMTC die Herangehensweise von Kia: In der Serienausführung gibt es einen Notbremsassistenten auf Kamera-Basis, der zwar funktioniert. Besser dran ist man aber mit dem Safety Pack, das dem System Radar - und damit ein deutliches Sicherheitsplus - hinzufügt. Das kostet allerdings extra und macht Sicherheit damit auch zu einer Preisfrage.

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(Bild: kmm)



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