Schon wieder! Nach der heiklen Rettungsaktion bei Schneefall für deutsche Alpinisten im Tiroler Kühtai am Montag gab es am Dienstag erneut Alarm – diesmal auf der Zugspitze. Ein deutsches Paar hatte die Verhältnisse völlig falsch eingeschätzt – die Bergrettung war einmal mehr stark gefordert.
Schneefall, Eis und teilweise dichter Nebel machten dem deutschen Paar ein Weiterkommen auf der anspruchsvollen„Stopselzieherroute“, die von der Wiener-Neustädter-Hütte bei Ehrwald (Bezirk Reutte) Richtung Gipfel führt, unmöglich. Gegen 10 Uhr am Vormittag schlugen die beiden Alarm.
Miese Voraussetzungen für fordernde Tour
„Die Alpinisten waren am Morgen von der Wiener-Neustädter-Hütte über den ,Stopselzieher‘ Richtung Gipfel aufgebrochen“, schildert ein Ehrwalder Bergretter. Das Duo hatte freilich den Wetterbericht ignoriert oder komplett falsch eingeschätzt. Denn für den ganzen Tag war Schlechtwetter vorhergesagt – mit Regen in niederen Regionen und Schnee sowie Nebel weiter oben. Alles andere als ideale Voraussetzungen für die Tour mit klettersteigähnlichen Passagen.
Endstation im Schnee auf 2600 Metern
„In rund 2600 Metern ging dann nichts mehr – sie steckten fest“, schildert der Bergretter. Die Deutschen fanden die vollkommen schneeverwehte Route nicht mehr, zudem machten eisiger Untergrund und Nebel ein Weiterkommen für sie unmöglich. Auch die Psyche bereitete den Bergsteigern bei diesen Bedingungen große Probleme.
Am Seil gesichert, stiegen wir dann mit ihnen wieder zum Gipfel auf.
Ein Ehrwalder Bergretter
Vom Gipfel zu Paar hinabgestiegen
So fuhren Ehrwalder und Lermooser Bergretter mit der Tiroler Zugspitzbahn zum Gipfel von Deutschlands höchstem Berg (2962 Meter). „Wir sind in der Folge bei widrigen Verhältnissen im Schneetreiben von oben zu dem Paar hinunter. Am Seil gesichert, stiegen wir dann mit ihnen wieder zum Gipfel auf“, heißt es seitens der Einsatzkräfte. Die unverletzten, aber leicht unterkühlten Deutschen wurden anschließend mit der Bahn ins Tal gebracht.
Tourenplanung schlecht
„Dem Paar fehlte es an Erfahrung, die Tourenplanung war vor allem bezüglich des Wetters schlecht“, resümieren die Bergretter. Dank der Unterstützung der Tiroler Zugspitzbahn befanden sich alle gegen 13.30 Uhr wieder im Tal.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.