„Seeblockade“
Houthis sprengen Frachtschiff vor Küste Jemens
Wie ernst es die schiitische Houthi-Miliz mit ihrer angedrohten Seeblockade für Handelsschiffe, die israelische Häfen ansteuern oder von dort kommen, meint, beweisen die jüngsten Angriffe auf zwei Frachter, die unter liberianischer Flagge unterwegs waren. Die Angriffe erfolgten mit Marschflugkörpern, ballistischen Raketen, Seedrohnen und Schnellbooten. Nun haben die Houthis ein Video veröffentlicht, welches die Sprengung eines der Handelsschiffe zeigt (siehe oben).
Das rund zweiminütige Video, das von Motorbooten und von Drohnen aus aufgenommen wurde, zeigt zunächst den Angriff der Houthis am Sonntag. Nach mehreren Explosionen stürmen maskierte und bewaffnete Kämpfer den Frachter Magic Seas. Später sieht man die gleichzeitige Detonation von Sprengladungen, die das Schiff einer griechischen Reederei zum Sinken bringen.
Rettungsoperation für vermisste Crewmitglieder
Die 22-köpfige Besatzung konnte sich Behördenangaben zufolge rechtzeitig retten und befindet sich in Sicherheit. Die ebenfalls unter liberianischer Flagge fahrende Eternity C geriet ebenfalls ins Visier der jemenitischen Gruppe. Die Attacke sei mit einem unbemannten Boot sowie sechs Marschflugkörpern und ballistischen Raketen erfolgt, teilte am Mittwoch ein Sprecher der Miliz mit.
Die liberianische Vertretung bei der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hatte während einer Sitzung der UNO-Organisation am Dienstag erklärt, dass mindestens zwei Mitglieder der Crew tot seien. Eine Rettungsoperation sei im Gange, berichtete der Vertreter eines Sicherheitsunternehmens gegenüber der britischen Tageszeitung „Guardian“. Mittlerweile ist auch die Eternity C untergegangen. Die Houthis wiederum behaupteten, dass das Bordpersonal gerettet, medizinisch versorgt und an einen sicheren Ort gebracht worden sei.
Der Sprecher der Miliz drohte mit weiteren ähnlichen Aktionen gegen „alle Unternehmen, die mit Häfen im besetzten Palästina zusammenarbeiten“. Das werde so lange andauern, bis „die Belagerung unserer Brüder im Gazastreifen aufgehoben, die Aggression gegen sie gestoppt und der anhaltende Krieg beendet wird“.
Houthis unterstützen Palästinenser gegen Israel
Die vom Iran unterstützte pro-iranische Miliz hat seit Beginn von Israels Gaza-Kriegs gegen die Hamas im Oktober 2023 immer wieder Schiffe im Roten Meer angegriffen – nach eigenen Aussagen, um die Palästinenser im Gazastreifen zu unterstützen. Nach schweren Luftangriffen der USA im Jemen hatten die Houthis, die einen Großteil des Jemen kontrollieren, Anfang Mai eigentlich einer Waffenruhe zugestimmt. Zuletzt kam es aber wieder zu einem Zwischenfall und einem Luftschlag Israels.
Der UNO-Botschafter im Jemen, Hans Grundberg, zeigte sich besorgt über die „Eskalation“ im Roten Meer. „Die freie Schifffahrt im Roten Meer muss beschützt werden und zivile Infrastruktur darf in Konflikten niemals ein Ziel werden“, sagte er vor dem UNO-Sicherheitsrat in New York. Der Jemen befinde sich bereits in einer sehr fragilen Situation und dürfe nicht noch weiter in eine regionale Krise hineingezogen werden.










Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.