Ausstellung

Lentos: Lateinamerikas Nöte in Kunstwerke gepackt

Dora Ytzell Bartilotti

(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Es sind ausschließlich preisgekrönte, brandaktuelle Werke junger lateinamerikanischer Künstlerinnen, die ab morgen, Mittwoch, im Lentos in der Ausstellung „A Parallel (R)evolution“ gezeigt werden. Die jungen Frauen beschäftigen sich mit den Nöten ihrer Heimat: Gewalt, Klimakrise und Pandemie.

300 Frauen sind alleine in den ersten vier Monaten dieses Jahres in Mexikos Bundesstaat Nuevo León verschwunden. Viele Fälle werden nie aufgeklärt, die Frauen werden verschleppt oder ermordet, ihre Spur verliert sich. Die junge Künstlerin Dora Ytzell Bartilotti will auf diesen unerträglichen Missstand aufmerksam machen und hat Textilskulpturen geschaffen, an denen die Namen von verschwundenen Frauen auf Textilstreifen angebracht werden können. „Hast du sie gesehen?“, fragt die Skulptur auf Spanisch den Besucher.

Gabriela Munguía mit Guadalupe Chávez

(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Bartilotti ist eine der Preisträgerinnen des CIFO-Ars-Electronica-Awards, der lateinamerikanische Arbeiten mit bis zu 30.000 Dollar fördert. Die ausgezeichneten Werke sind nun in der Ausstellung „A Parallel (R)evolution“ im Lentos in Linz zu sehen.

Alle Kunstwerke haben einen digitalen Hintergrund und arbeiten sich an den großen Problemfeldern Gewalt, Klimakatastrophe und Pandemie ab. So kämpfen Gabriela Munguia und Guadalupe Chavez für ein Gesetz zum Schutz der Feuchtgebiete in Argentinien und zeigen dazu eine Installation und Forschungsergebnisse.

Thessia Machado wiederum hat die Isolation des Lockdowns in eine Klangskulptur verwandelt, die Kunstfans das Treppenhaus im Lentos auf- und ablaufen lässt.

Weiterführende Infos unter www.lentos.at