Nach weiterer Wartung

OMV bekommt noch weniger Gas als bestellt

Wirtschaft
05.09.2022 13:12

Nachdem die russische Regierung die Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 gestoppt hatte, kommt in Österreich wieder weniger Gas an. Während es vor der Wartung noch etwa 40 Prozent der bestellten Mengen waren, sind es jetzt 30. Der Kreml sieht die Schuld dafür unter anderem bei der EU und Kanada.

„Wir erhalten derzeit rund 30 Prozent der nominierten Mengen am Knoten Baumgarten“, sagte ein Sprecher des Wien Öl- und Gaskonzerns OMV am Montag. Nach einer dreitägigen Wartung der Pipeline Nord Stream 1 vergangene Woche hatte der russische Energiekonzern Gazprom die Lieferungen nicht mehr aufgenommen. Begründet wurde das vorerst mit einem technischen Defekt in der Kompressorstation Portowaja. Bis dieser behoben sei, könne kein Gas mehr fließen, teilte der Kreml mit.

Politischer Hintergrund?
Im Westen wurden Zweifel an dieser Version laut. Vielmehr handle es sich um einen politischen Hintergrund. Der Kreml hat die Schuld für das Einstellen der Gaslieferungen hingegen von sich gewiesen und den Westen dafür verantwortlich gemacht. „Wir sehen endlose Versuche, die Verantwortung für das Geschehen irgendwie auf uns abzuwälzen, wir weisen diese Versuche kategorisch zurück“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag. Schuld an der aktuellen Situation hätten die EU, Großbritannien und Kanada.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hinter Präsident Putin (Bild: AFP)
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hinter Präsident Putin

Gemeint ist damit jedoch kein politischer Hintergrund. Die Länder würden sich weigern, ihre Anlagen zu warten, obwohl sie vertraglich dazu verpflichtet seien. Die Aussage zum technischen Defekt sei nicht „haltlos“, sondern beruhe auf konkreten Fakten zu den Turbinen, ihrer Reparatur und ihrem Transport. Peskow hoffe, dass sich die letzte verbliebene Turbine in der Kompressorstation Portowaja noch reparieren lasse.

Erst am Sonntag hatte der Sprecher gesagt, dass jede Konfrontation mit einer Entspannung enden würde. Die Beziehungen zum Westen würden sich irgendwann wieder normalisieren.

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